Andrews ist eine typische Kleinstadt mitten in der texanischen Wüste. Nur noch wenige Kilometer sind es bis nach New Mexico. Rund um die Stadt pumpen kleine Ölförderanlagen das schwarze Gold aus dem trockenen Wüstenboden. Doch die Stadt wird aus dem fossilen Zeitalter herausbewegt. Denn die Sonnenkraft wird das Öl als Energieträger ersetzen um den wachsenden Energieverbrauch zu decken. Das ist auch naheliegend. Schließlich gibt es neben dem Wüstensand vor allem Sonne in Hülle und Fülle rund um Andrews.
1,3 Millionen Solarmodule nutzen die üppige Sonne
Deshalb wird der dänische Projektierer von Solar- und Windkraftanlagen Ørsted mit Sitz in Fredericia in Andrews County einen riesigen Solarpark bauen. Das Kraftwerk mit dem Namen Permian Energy Center wird, wenn es fertig ist, 420 Megawatt leisten. Die Planungen sind fertiggestellt und demnächst beginnen die Handwerker, mehr als 1,3 Millionen Solarmodule auf den Unterkonstruktionen zu montieren.
Wenn alles fertig ist, wird auf einer Fläche von immerhin 3.600 Morgen – das sind fast 14,57 Quadratkilometer – die üppige Sonnenenergie in Strom umgewandelt. Würde das Kraftwerk quadratisch errichtet, hätte es eine Kantenlänge von jeweils 3,8 Kilometern. Zu Fuß wäre man dann gut eine Dreiviertel Stunde strammen Schrittes unterwegs, im von einem Ende der Anlage zum anderen zu kommen. Der Generator wird den durchschnittlichen Stromverbrauch von mehr als 100.000 Haushalten komplett decken können.
Speicher leistet 40 Megawatt
Doch damit nicht genug. Damit der Strom nicht nur dann genutzt werden muss, wenn die Sonne scheint, sondern wenn ihn die Verbraucher benötigen, wird Ørsted zusätzlich noch einen großen Batteriespeicher neben das Solarkraftwerk bauen. Er wird so viel Strom zwischenlagern können, wie die Solaranlage innerhalb einer Stunde ins Netz einspeist. Auch die Leistung des Speichers kann sich mit 40 Megawatt sehen lassen.
Bisher vor allem Windkraft gebaut
Für Ørsted ist es ein weiterer Meilenstein auf dem amerikanischen Markt, wie Declan Flanagan, Geschäftsführer von Lincoln Clean Energy, erklärt. Das Unternehmen ist die amerikanische Tochter von Ørsted. Denn mit dem Bau eines Solarkraftwerks mit Speicher decke das Unternehmen dann das gesamte Portfolio an Ökostromtechnologien an Land und auf See ab, sagt Flanagan. In den vergangenen Jahren haben sich die Dänen vor allem auf den Bau und den Betrieb von Offshore- und Onshore-Windkraftanlagen in den USA konzentriert. So hat Ørsted in den Vereinigten Staaten schon etwa ein Gigawatt Windkraft im Portfolio und weitere 670 Megawatt befinden sich im Bau. Das Permian Energy Center in Andrews County ist die erste große Solaranlage des Unternehmens.