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The Smarter E Europe: Finalisten für die Intersolar Awards stehen fest

Nur noch wenige Wochen sind es, dann öffnet die diesjährige Smarter E Europe ihre Tore auf dem Messegelände in München. Investoren, Projektplaner und alle anderen Interessenten finden dort die neusten und bewährte Lösungen für die solare Energiewende.
Wie in jedem Jahr werden besonders innovative Neuheiten herausgehoben und mit dem Smarter E Award prämiert. Noch ist natürlich noch nicht bekannt, wer die begehrten Trophäen in den verschiedenen Kategorien bekommt. Doch welche Lösungen es in die engere Auswahl geschafft haben, ist inzwischen schon bekannt. So treten im Finale um den Intersolar Award 2024 zehn Unternehmen mit ihren Neuheiten an.

Ins Modul hineinschauen

Eine wichtige Neuentwicklung betrifft unter anderem die Betriebsführung und die Absicherung der Investition. Denn die Juroren haben die Lösung namens LIEL vom Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH) und von Areal PV Inspection in die engere Auswahl genommen. Hierbei handelt es sich um eine Methode zur Untersuchung von Solarmodulen mittels Elektrolumineszenz. Das bildgebende Verfahren wurde nun um eine Möglichkeit erweitert, auch die neuen Halbzellen-Module zu vermessen. Diese sind eigentlich in zwei halbe Module geteilt. Mit dem neuen Verfahren ist es möglich, die eine Hälfte der Module zu charakterisieren, während die andere Hälfte weiterhin Strom liefert. Und das, ohne irgendwelche Eingriffe in die Verkabelung der Solaranlage vornehmen zu müssen.

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Planungstool für Solarkraftwerke

Mit einem Softwarepaket zur Planung und Entwicklung von großen Solarkraftwerken – sowohl auf der Freifläche als auch auf dem Dach – hat es PV Case ins Finale der Intersolar Awards geschafft. Das Paket besteht aus sechs Unterprogrammen und enthält Auto-CAD Plug-ins mit automatisierten Funktionen für Planungsaufgaben. Das Tool PV Case Yield verbindet die 3D-Planung mit physikalischen Modellen für genaue Ertragsberechnungen und Verschattungsanalysen. Drei weitere Unterprogramme optimieren die Standortsuche und die Bewertung von Standorten.

Solarmodul mit hoher Leistung

Auch neue Solarmodule haben es ins Finale geschafft. So kann der chinesische Hersteller Aiko auf den Titel noch hoffen. Das Unternehmen stellt die neue Variante seines komplett auf der Rückseite kontaktierten Moduls vor. Dieses erreicht aufgrund der vermiedenen Verschattung auf der Modulvorderseite und der größeren Dimensionen eine Leistung von satten 630 Watt bei 23,9 Prozent Wirkungsgrad. Es gibt auch eine bifaciale Variante, die 640 Watt leistet und auf der Rückseite immerhin noch 70 Prozent des Stromertrags liefert, der auf der Vorderseite möglich ist.

Leichte BIPV-Module entwickelt

Das französische Baustoffunternehmen Arcelor Mittal hat ein solares Dachelement entwickelt, das direkt auf Dacheindeckungen aus Sandwichplatten mit Stehfalzblech montiert werden kann. Das Modul kommt dabei ohne Frontglas aus. Statt dessen werden die Topcon-Solarzellen von einer Kunststoffabdeckung geschützt. Mit diesen Paneelen lassen sich effizient ganze Dächer für beheizte Wohn- und Geschäftshäuser bis zu einer Länge von elf Metern mit einer Leistung von 2,2 Kilowatt bauen. Das zusätzliche Gewicht dieser bauwerkintegrierten Lösung liegt bei nur 2,5 Kilogramm pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Herkömmliche Module haben ein Gewicht von etwa zwölf Kilogramm pro Quadratmeter.

Biegsames Leichtgewicht

Auf ein ähnliches Flächengewicht kommen auch die neuen Module von Euronergy. Das Unternehmen ersetzt ebenfalls das Modulglas durch Kunststoff. Doch der zusätzliche Vorteil ist: Es ist biegbar. Dadurch kann es auch auf gekrümmten Flächen eingesetzt werden. Zusätzlich hat Euronergy die Kontaktierungen komplett auf die Rückseite verlegt und mit einer leitfähigen Rückseitenfolie und einer isolierenden Verkapselung versehen.

Neues Verfahren zur Waferherstellung

Für die Herstellung von kristallinen Siliziumwafern hat Nexwafe eine neue Methode bis zur Industriereife entwickelt. Die polykristallinen Wafer wachsen dabei epitaktisch direkt aus der Dampfphase. Dabei werden die Wafer Schicht für Schicht aufgebaut. Das spart jede Menge Energie im Produktionsprozess, was ein immenses Kosteneinsparungspotenzial birgt. Zudem erreicht Nexwafe mit dem Verfahren einen sehr hohen Reinheitsgrad, so dass mit diesen Wafern ähnliche Wirkungsgrade wie mit monokristallinen Wafern möglich sind.

Qualität in der Modulproduktion sichern

Für die präzise und schnelle Sicherung der Qualität von Solarmodulen im Produktionsprozess hat Wavelabs ein neues Messsystem entwickelt. Es testet die Module auf Basis der gängigen Normen bis hin zur Zertifizierung – alles in einem Gerät. Herzstück ist die hochpräzise und sehr gleichmäßige Qualität der Einstrahlungsmessung und die zeitliche Stabilität eines LED-Lichtfeldes. Dadurch ist das Gerät für ganz unterschiedliche Modultypen geeignet. Das System kann auch weitere Tests durchführen, wie beispielsweise die Messung des Isolationswiderstands, eine Elektrolumineszenzaufnahme, eine Prüfung auf Mikrorisse und die Funktionsfähigkeit der Bypassdioden.

Sortenrein recyceln

Auf das Lebensende von Solarmodule hat sich Solar Materials spezialisiert. Das Unternehmen hat eine Recyclingmöglichkeit entwickelt, bei der bis zu 98 Prozent der im Solarmodul enthaltenen Materialien zurückgewonnen werden. Der zweistufige elektrothermische Prozess ähnelt dem Produktionsverfahren eines Solarmoduls – nur in umgekehrter Reihenfolge. Die Technologie kommt ohne chemische Prozesse aus. Sie ermöglicht so ein kostengünstiges und umweltfreundliches Recycling von Solarmodulen.

Effizienter Stringwechselrichter für Solarkraftwerke

Ins Finale haben es auch zwei Wechselrichter geschafft – beide für Solarparks. So hat Shenzhen Hopewind Electric einen Stringwechselrichter mit einer Nennleistung von 385 Kilowatt und einer beeindruckenden Leistungsdichte entwickelt. Dies erreicht das Unternehmen durch den Einsatz von Siliziumkarbid als Halbleitermaterial. Das Gerät kommt außerdem mit Eingangsströmen von 65 Ampere pro MPP-Tracker zurecht. Außerdem bringt es noch verschiedene Sicherheitsfunktionen und optional noch eine Blindleistungsbereitstellung in der Nacht mit.

Zentralwechselrichter mit Mittelspannungsanschluss

Auf die Weiterentwicklung seiner zentralen Wechselrichterstation hat sich SMA konzentriert. Der neue Sunny Central Flex ist inzwischen zu einer modularen Plattform geworden, die nicht nur den Gleichstrom (DC) aus dem Solarpark in Wechselstrom (AC) umwandelt, sondern diesen auch über einen DC-DC-Wandler und einen Mittelspannungstransformator auf ein höheres Spannungsniveau hebt. Das gesamte System ist inklusive einer Schaltanlage in einem 40-Fuß-Container untergebracht. Die Plattform ermöglicht es, Netzanschlüsse für große Photovoltaikanlagen, Batterien oder Brennstoffzellen und Elektrolyseure zu realisieren. Als Halbleiterschalter werden Mosfets aus Siliziumkarbid genutzt, was zu einem hohen Systemwirkungsgrad führt.
Der Intersolar Award wird im Rahmen der Smarter E Europe am 18. Juni 2024 um 18:15 im Internationalen Kongresszentrum der Messe München (ICC) verliehen. (su)