Der Freiburger Modulhersteller Solarfabrik weißt nochmals darauf hin, dass von bestimmten Solarmodulen des Unternehmens Brandgefahr ausgeht. Bereits vor einem Monat hatte der Modulbauer aus dem Breisgau bekannt gegeben, dass an der Steckverbindung der Anschlussdose, die direkt mit dem Gehäuse verbunden ist, fehlerhafte Schweißverbindungen entdeckt wurden. Wenn sich die Verbindung lockert, kann ein Lichtbogen entstehen. Dadurch kann es passieren, dass sich die Anschlussdose erhitzt und umliegende Teile oder gar den ganzen Dachstuhl entzündet. „Bislang sind nur Reklamationsfälle bekannt, bei denen es zu einem Verschmoren der Anschlussdose gekommen ist“, erklären die Freiburger. „Uns ist bislang kein Fall bekannt, bei dem es zu einem Brand an umliegenden Teilen gekommen ist.“ Dennoch fordert das Unternehmen die Anlagenbetreiber und Installateure auf, die Warnung ernst zu nehmen.
Modulanschlusskabel abziehen
Die Solarfabrik empfiehlt als Sofortmaßnahme, Module mit dieser Anschlussdose umgehend von einem Fachmann durch außer Betrieb nehmen zu lassen. Dieser muss lediglich die Modulanschlusskabel vom Wechselrichter abziehen. „Ein sicherer und vollständiger Weiterbetrieb der Solarmodule sollte erst dann stattfinden, wenn der Anlagenbetreiber gemeinsam mit einem Fachmann zu der Beurteilung kommt, dass selbst im unwahrscheinlichen Fall eines Dosenbrandes keine Folgeschäden zu befürchten sind“, betonen die Freiburger. „Es ist von einem Fachbetrieb anhand der Einbausituation der Solarmodule – Indachanlage, Aufdachanlage oder Freiflächenanlage – zu prüfen, ob ein Risiko für Leib, Leben oder Sachschäden besteht.“ Um Folgeschäden zu vermeiden, sollten die Module erst nach dem Austausch der Anschlussdosen wieder in Betrieb genommen werden.
Seriennummern prüfen
Die Solarfabrik weißt darauf hin, dass die Anlagenbetreiber der Produktwarnung Folge leisten müssen, egal ob die Anschlussdose schon verschmort ist oder nicht. Denn die Ursache und damit das Produktrisiko ist von außen nicht sichtbar. Von dem Fehler sind bestimmte Serien der Module mit der Bezeichnung Premium L, M, XM und S betroffen. Diese sind mit einer Anschlussdose und nur einem Anschlusskabel und einem LC-4 Stecker versehen. Die betroffenen Module wurden zwischen April 2011 und Oktober 2012 hergestellt. „Da Restbestände auch noch deutlich später ausgeliefert wurden, sind für die eindeutige Identifizierung allerdings lediglich Artikel- und Seriennummern relevant“, betont die Solarfabrik. Hat ein Anlagenbetreiber oder Monteur solche Module installiert, kann er unter junctionbox.solar-fabrik-web.de anhand der Seriennummer überprüfen, ob diese von dem Fehler betroffen sind. Die Seriennummer findet der Anlagenbetreiber auf dem Modul selbst und auf der Flasherliste, die er vom Unternehmen oder Installateur bekommen hat. (Sven Ullrich)