Nachdem die Situation auf dem Modulmarkt angesichts verschiedener Probleme sehr angespannt war, sieht es jetzt nach einem längerfristigen Rückgang der Preise aus. In den letzten Wochen wurden sowohl Standardmodule als auch hocheffiziente Module für jeweils durchschnittlich einen Cent pro Watt weniger gehandelt als noch am Ende des vergangenen Jahres. Konkret kosten Standardmodule derzeit 30 Cent pro Watt und die Module mit einer Effizienz jenseits von 21 Prozent werden im Schnitt für 40 Cent pro Watt gehandelt, wie der Onlinegroßhändler für Solarkomponenten PV Xchange mitteilt.
Gute Aussichten für weiter sinkende Preise
Martin Schachinger, Geschäftsführer von PV Xchange, sieht auch weiterhin fallende Modulpreise. Neben den höheren Verfügbarkeiten vor allem aus China nach dem offiziellen Ende der Null-Covid-Politik der Regierung in Peking, sind es vor allem die sinkenden Frachtkosten, die für den Rückgang der Modulpreise sorgen. Auch der sich erholende Dollarwechselkurs macht sich bei den Preisen positiv bemerkbar. Effekte wie langsam wieder sinkende Energiekosten oder Polysilizium- und Waferpreise, die sich im freien Fall befinden, werden den Trend in den kommenden Monaten noch verstärken.“, sagt Martin Schachinger.
Trina verliert Patentstreit gegen Q Cells
Ungemach beschert sich die Modulbranche derzeit selbst. Denn Hanwha Q Cells und Trina Solar haben vor dem Landgericht Düsseldorf einen Rechtsstreit über Patentrechtsverletzungen ausgefochten, den Q Cells gewonnen hat. Deshalb hat Trina angekündigt, die betroffenen Module mit den PERC-Zellen in Deutschland nicht mehr auszuliefern. „Der Hersteller ist nun mit Hochdruck dabei, seine Fertigung von Produkten mit Topcon-Zellen hochzufahren, sowie ersatzweise Module auszuliefern, welche mit monokristallinen, nicht von der Klage betroffenen Zellen bestückt sind“, weiß Martin Schachinger. „Trina Solar verspricht dabei, dass sich eventuelle Lieferverzögerungen für die betroffenen Kunden im vertretbaren Rahmen bewegen werden.“
Weitere Klagen sind nicht ausgeschlossen
Das das könnte längst nicht das Ende der Klagewelle sein. „Noch sind viele andere asiatische Hersteller, die ebenfalls PERC-Technologie einsetzen, nicht in Rechtsstreitigkeiten mit Hanwha Q Cells verwickelt. Dass weitere große Konkurrenten wie JA Solar, Canadian Solar oder Risen Energy noch lange Zeit davon verschont bleiben, wage ich zu bezweifeln“, sagt Schachinger. Dies könnte sich natürlich dann auch auf die Verfügbarkeit und damit auch auf die Preise von Solarmodulen auswirken. (su)