Um ganze acht Millionen Euro will das Bundesumweltministerium (BMU) die Forschungsförderung für erneuerbare Energien in diesem Jahr erhöhen. Insgesamt werden 184 Projekte mit insgesamt 128 Millionen Euro gefördert. Großer Gewinner ist die Windenergie. Allein das Offshore-Testfeld alpha ventus bekommt mit 30 Millionen Euro fast ein Viertel der Zuwendungen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt wie auch im letzten Jahr auf Photovoltaik.
Nach Angaben aus dem BMU soll auch die Solarthermieforschung intensiviert werden. Wie das möglich und was zu tun ist, hat die Deutsche Solartherie-Technologieplattform (DSTTP) Ende Dezember letzten Jahres in ihrer Forschungsstrategie aufgelistet. Dazu, so rechnete die DSTTP vor, ist die sukzessive Anhebung der Forschungsförderung auf 50 Millionen Euro jährlich notwendig. Das BMU scheint diese Vorschläge zu ignorieren, denn von der geforderten Summe ist die Solarthermie weit entfernt.
Mehr Forschung mit gleichen Finanzen?
Es gehe darum, „deutsche Unternehmen und Forschungsinstitutionen für den Wettbewerb in einem internationalen Zukunftsmarkt noch fitter zu machen“, wie Bundesumweltminister Norbert Röttgen verlauten lässt. Ob das mit nicht gerade üppigen 128 Millionen Euro realistisch ist, bleibt offen. Vom deutlichen Ausbau der Forschungsförderung für erneuerbare Energien, wie einst Röttgen proklamiert, ist nicht mehr viel zu spüren.
Im April 2011 will die Bundesregierung das 6. Energieforschungsprogramm verabschieden. Erneuerbare Energien sollen dabei einen Schwerpunkt bilden. Da bleibt abzuwarten, ob die Bundesregierung ihre Prioritäten weg von der Kernenergie und der Fusionsforschung hin zu erneuerbaren Energien verlagert. Angesichts der jetzt veröffentlichten Zahlen darf man skeptisch sein. (Sven Ullrich)