In Niedersachsen erbringen 904 Biogas-Anlagen eine Leistung von rund 467 Megawatt und decken damit fast sechs Prozent des niedersächsischen Strombedarfs. Spitzenreiter im Jahr 2009 war der Landkreis Cloppenburg mit 92 Anlagen in 2009. So meldete es die Pressestelle des Landvolks. Der Bundesverband Windenergie e.V. berichtete in der Jahresbilanz für 2009 eine installierte Leistung von 6.407 MW. Das ist fast das 14fache.
Der Biogasboom habe laut Pressemitteilung in Niedersachsen auch dazu geführt, dass mittlerweile 540 000 Hektar Mais angebaut würden – deutlich mehr als Weizen (441 000 Hektar), der bislang immer die Nummer Eins auf den niedersächsischen Feldern gewesen sei. Aber diese Entwicklung nun zu einer Vermaisung der Landwirtschaft hochzustiliseren ist trotz dieser Tendenz noch verfehlt, heißt es beim Landvolk. Bei sachlicher Betrachtung sei die Dominanz des Maises längst nicht so groß, dass von einer "Vermaisung" die Rede sein könne - schon gar nicht als Rohstoff zur Energiegewinnung, so der Landvolk Pressedienst. Das größere Problem des gentechnisch veränderten Mais, der noch keiner Langzeituntersuchung stadnhalten konnte, wird nicht angesprochen. Auch nicht das Problem, dass dieser sich selbst aussät, was in Südamerika zu enormen Problemen führt. Warum nicht die Abertausenden Tonnen nicht geernterter Kartoffeln auf deutschen Äckern einfach zur Stärkeproduktion genutzt werden, bleiben die Bauernverbände schuldig.
Deutschlandweit wurden Energiepflanzen insgesamt zur Ernte 2010 auf 1,834 Millionen Hektar (ha) angebaut, das sind lediglich 15,7 Prozent der Ackerfläche und nur gut ein Zehntel der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche Deutschlands. In Niedersachsen ist der Flächenanteil sogar noch geringer. Energiepflanzen wuchsen hier auf 225.000 ha, sie hatten damit nur einen Anteil von 11,7 Prozent an der niedersächsischen Ackerfläche. (jw/pi)