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Juwi-Projekt und mehr

Frankreich: Auf Uran folgt jetzt Photovoltaik

Seit 1991 liegt das Gelände der Uranaufbereitungsanlage in Gétigné bei Nantes brach. Jetzt entsteht darauf eine Freiflächenanlagen mit 30.000 Solarmodulen. In dem Atomkraft-Land Frankreich ist das ein hochsymbolisches Projekt: Der größte Teil des Strommixes wird in dem Land von 58 Atomreaktoren geliefert. Der staatliche Energiekonzern EdF plant sogar, die Laufzeiten über die vorgesehenen 40 Jahre hinaus zu verlängern; angestrebt werden 60 Jahre. Dabei gilt Präsident Holland als weniger atomfreundlich als Vorgänger Sarkozy. Gleichzeitig entwickelt sich die Photovoltaik, die allerdings im Vergleich zur Atomkraft als zartes Pflänzchen angesehen werden muss. Derzeit wird eine Ausschreibung für PV-Projekte mit zusammen 380 Megawatt Leistung umgesetzt. Besser als nichts, aber nicht wirklich bahnbrechend.

Gleichwohl, die Bauarbeiten für das von der Juwi-Gruppe realisierte Vorhaben auf dem Uran-Gelände haben im April dieses Jahres begonnen. Noch im Sommer 2014 soll die Anlage in Betrieb gehen. Mit einer Gesamtleistung von 3,7 Megawatt können rund 600 Haushalte beliefert werden. So wird die halb Gétigné mit Öko-Strom versorgt. „Wir sind sehr stolz mit diesem Projekt unseren Teil zum Naturschutz beitragen zu können“, sagt Francois Guillot, Bürgermeister von Gétigné. „Vor allem in Hinblick auf die Geschichte des Geländes freut es uns, dass wir hier ein nachhaltiges Projekt ansiedeln konnten.“

Fernüberwachung und Betriebsführung

Damit die Erträge am Ende auch stimmen, hat sich Juwi für die Fernüberwachung seiner und anderer Regenerativparks eine Optimierung einfallen lassen. Das selbstentwickelte Energy Data Management ermöglicht es bestehende Fernüberwachungssystemen, künftig den Solar-, Wind- und Biobetreibern die Erzeugungsdaten in Echtzeit zur Verfügung zu stellten. Hardware und Software des Systems sind modular aufgebaut und basieren auf internationalen Industriestandards. Dadurch kann der Juwi Energy Data Manger individuell auf die speziellen Anforderungen der jeweiligen Regenerativanlage zugeschnitten werden. Der Betreiber hat dabei jederzeit Zugriff auf seine Daten. Die verbesserte Transparenz soll bei Störungen Reaktionszeiten verkürzen. Alrik Schiede, Abteilungsleiter Service Engineering im Bereich Technical Operations, erklärt: "In der Vergangenheit gab es immer wieder das Problem unterschiedlicher Betriebsführungsportale, die nicht kompatibel waren. Darum wollten wir die Datenbank vereinheitlich." Entstanden ist das der Idee der eigene Energy Data Manager. Er sei modular einsetzbar und lasse sich auch um Speicher erweitern. "Erste Anlagen in Japan sind bereits umgerüstet", so Schiede. Man wolle zunächst eigene Anlagen umrüsten und das Produkt später extern anbieten. Bei den Juwi-Windparks sei das bereits geschehen.  (Nicole Weinhold)