Funktionsweise, Herstellung, Anlagenaufbau, Planung und Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen verstehen
Das Jahrzehnt der Photovoltaik ist angebrochen. Die Solarstromerzeugung wird in den nächsten Jahren schneller wachsen als die aller anderen Technologien, wie der World Energie Outlook der IEA zeigt.
Der erste Vorschlag einer EEG-Novelle aus dem Bundeswirtschaftsministerium sieht vor, dass große Dachanlagen die Vergütung von Reststrommengen in Zukunft in Ausschreibungen erkämpfen müssen. Dafür soll es leicht Anpassung der Regelungen für Freiflächenanlagen geben. Es droht eine Verschärfung der Sonnensteuer.
Europa braucht für die Energiewende die Photovoltaik. Doch diese kommt im Green Deal der EU-Kommission überhaupt nicht vor. Sie sollte aber zur Schlüsseltechnologie erhoben werden, fordert eine neue Initiative.
Der Solarmarkt wächst weiter. Detlef Neuhaus, Geschäftsführer von Solarwatt, erklärt, was notwendig ist, damit der Ausbau schneller geht und die Übergangzeit zur neuen Energiewelt möglichst kurz ist.
Gerade hat die erste Runde der Photovoltaikförderung in Italien begonnen, nachdem das Land den Ökostromausbau lange Jahre vernachlässigt hat. Es gibt zwei Verfahren, über die Anlagenbetreiber an die Unterstützung gelangen können.
Der Solarausbau wird durch elementare Hemmnisse ausgebremst, wie die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der HTW Berlin festgestellt hat.
Inzwischen sind weltweit 500 Gigawatt Solarstromleistung installiert. Mehr als 100 Gigawatt werden in diesem Jahr dazukommen, wie Marktanalysten prognostizieren.
Bis Ende 2020 sollen in Polen 1,4 Gigawatt Photovoltaik installiert werden. Akutelle Gesamtleistung sind rund 430 Megawatt. Wie sind die Perspektiven?
Die Landesregierung von Baden-Württemberg will den Aufbau von Solarnetzwerken fördern. Diese haben die Aufgabe, Bürger, Unternehmen und Institutionen bei der Planung und beim Bau von Solaranlagen zu unterstützen. Zentrales Element sind Informationsangebote, aber auch die direkte Vernetzung zwischen Kunden und Anbietern.
In diesem Jahr werden wohl die Ausbauziele der Bundesregierung für die Photovoltaik erreicht. Das hat die Branche ganz ohne Zutun aus dem Berliner Regierungsviertel geschafft. Doch das wird nicht reichen, um die Klimaschutzziele einzuhalten.
Mehr als zehn Terawattstunden Strom haben die in Deutschland installierten Solaranlagen in den ersten vier Monaten dieses Jahres erzeugt. Das sind 10 Milliarden Kilowattstunden oder etwa zehn Prozent des jährlichen Strombedarfs der Haushalte in der Bundesrepublik.
Photovoltaikstrom wird immer preiswerter. Die Bundesnetzagentur hat jetzt in der jüngsten Photovoltaik-Ausschreibung die ersten Gebote unter vier Cent pro Kilowattstunde registriert. Anlagen, die mit einer Vergütung von mehr als fünf Cent wirtschaftlich sind, haben keine Chance mehr.
Im vergangenen Jahr wurden weltweit Photovoltaikanlagen im Wert von 160,8 Milliarden Dollar errichtet. Damit ist die Nachfrage um 18 Prozent gestiegen – nicht nur in China. Allerdings haben sich die Hoffnungen auf den indischen Markt nicht bestätigt.
Keine Branche wird in den kommenden zehn Jahren mehr Arbeitsplätze schaffen als die Photovoltaik. Die Zahl der Beschäftigten wird sich mehr als verdoppeln. Das weist auf einen wachsenden Markt hin.
Bis zum Jahr 2022 wird sich laut Internationaler Energieaentur IEA der weltweite Regenerativstromanteil um 43 Prozent auf über 1.000 Gigawatt erhöhen. Vor allem die Photovoltaik wächst rasant.
Das höchste Gebot, das in der jüngsten Ausschreibung von Solarparkleistung in Deutschland einen Zuschlag bekommen hat, lag bei 5,9 Cent pro Kilowattstunde. Damit rutschen die Gestehungskosten für Strom aus solchen großen Freiflächenanlagen unter sechs Cent pro Kilowattstunde – das niedrigste Gebot, das bei der vorhergehenden Auktionsrunde gewonnen hat. Das ist ein Preisrutsch, den es bisher noch nie gegeben hat.
Die Vergütungen für Solaranlagen sinken in den kommenden drei Monaten um jeweils 0,25 Prozent. Denn der rechnerisch ermittelte Zubau liegt nur noch 200 Megawatt unter dem von der Bundesregierung festgelegten Ziel von 2,5 Gigawatt pro Jahr. Der tatsächliche Zubau hätte jedoch eine steigende Einspeisevergütung zur Folge.
Die Photovoltaik wird die Gestehungskosten von Strom aus alten Kohlekraftwerken in naher Zukunft unterbieten. Selbst mit zusätzlichen Kosten für Speicher werden große Solarkraftwerke in wenigen Jahren den Strom zu Preisen produzieren, die dann abgeschriebene Kohlemeiler nicht mehr erreichen können.
Beim kompletten Umstieg der Energieversorgung auf den Kanarischen Inseln würde die Photovoltaik die Hauptenergiequelle werden. Dass dieser Umbau der Versorgung auf den Atlantikinseln nicht nur ökologisch sinnvoll, sonder auch ökonomisch ein riesiger Gewinn ist, zeigt eine Studie des DLR.
In den USA wächst der Markt für kommerzielle Photovoltaikinstallationen weiter. Im medialen Schatten der großen Solarparks stieg der Zubau in diesem Segment 2015 auf über ein Gigawatt. Ziel der großen Konzerne ist es, mit dem Eigenverbrauch die Stromkosten zu reduzieren.
In Italien sind neue Regelungen für die Direktbelieferung mit Solarstrom in Kraft getreten. Der Solarstrom wird von einer Reihe von Abgaben befreit. Außerdem setzt die GSE die bürokratischen Regelungen zum Komponententausch außer Kraft.
Die Photovoltaik ist längst ohne Förderung wirtschaftlich. Auch wenn Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel immer noch die Marktentwicklung beeinflussen will, wird er den Solarstrom nicht mehr aufhalten können.
Die Umweltbank hat mit einem Darlehen für Capital Stage wieder eine Möglichkeit gefunden, in Photovoltaikprojekte zu investieren. Seit der drastischen Absenkung der Einspeisevergütung für Freiflächenanlagen und den Unsicherheiten durch das neue EEG sind diese Möglichkeiten knapp geworden.
Eine Studie zeigt, dass die internationalen Standards beim Isolationswiderstand in der Photovoltaik nicht der Realität außerhalb des Labors gerecht werden. Das hat Folgen.