Derzeit stöhnen die Unternehmen in Deutschland unter hohen Energiekosten und den starken Preisschwankungen. Doch das muss nicht sein, wenn die Firmen sich mit Solarstrom absichern. „Denn eine optimale Alternative sind PPA, langfristige Stromlieferverträge“, sagt Markus W. Voigt, Geschäftsführer des auf Ökoenergieanlagen spezialisierten Finanz- und Assetmanagers mit Sitz in Düsseldorf. „PPA bieten volle Kostenkontrolle“, betont der Aream-Chef. Fast eine noch bessere Alternative ist die Investition in die eigene Solarstromproduktion.
Netzstrompreise weiterhin sehr hoch
Damit können sie nicht nur preiswerter, sondern auch zu stabileren Kosten den Strom einkaufen oder selbst erzeugen. Zwar seien die Preise mittlerweile zurückgegangen, betont Markus W. Voigt. Doch liegen die oftmals immer noch höher als vor der Energiekrise aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine. Voigt verweist auf eine Umfrage der DIHK. Dieser zufolge wollen 45 Prozent der Industrieunternehmen mit hohem Stromkostenanteil, ihre Produktion in Deutschland einzuschränken beziehungsweise gleich ins Ausland zu verlagern oder haben dies schon getan. Bei den Industrieunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten liege dieser Wert sogar bei 51 Prozent.
Aream und Triodos setzen gemeinsam gewerbliche Solaranlagen um
Stromlieferung individuell vereinbaren
Dabei leiden die Unternehmen nicht nur unter den hohen Preisen. Fast mehr noch sind die starken kurzfristigen Preisschwankungen das Problem. „Der Wirtschaft fehlt oft schlicht die Verlässlichkeit“, erklärt Voigt. Diese ließe sich durch Power Purchase Agreements (PPA) erreichen. Das sind individuell ausgehandelte, langfristige Stromlieferverträge.
Sowohl den Betreibern der Ökostromanlagen als auch den Industrieunternehmen als Stromabnehmer bieten diese PPA Sicherheit und Planbarkeit hinsichtlich der Preise und Mengen für die Stromlieferung beziehungsweise mit Blick auf die Anlagenbetreiber die Refinanzierung.
„Wir können PPAs in allen Strukturen flexibel anbieten“
PPA werden beliebter
Dies ist längst kein nagelneuer Ansatz mehr und seit dem Start 2019 in Deutschland greifen immer mehr Unternehmen auf PPA zurück. Dies vor allem bei der Belieferung mit Strom aus erneuerbaren Energie. „Für PPA spricht auch die Flexibilität der Konditionen, die sich an die Bedürfnisse der Abnehmer anpassen lassen“, erklärt Markus W. Voigt. Derzeit seien Laufzeiten ab zwei Jahren möglich, aber auch langfristige Abschlüsse von zehn Jahren und mehr sind machbar, weiß er.
Vor Vertragsabschluss beraten lassen
Längst ist dies nicht mehr nur eine Lösung für große energieintensive Betriebe. Selbst im Mittelstand seien PPA inzwischen angekommen, um so die Energiekosten zu kontrollieren und gleichzeitig den CO2-Ausstoß zu senken. „Allerdings sollten sich Unternehmen für die Umsetzung von PPA-Abschlüssen von einem erfahrenen Partner beraten lassen, der mit den Strukturen des Marktes vertraut ist“, rät Voigt.
Move On nimmt riesigen Energiepark Witznitz in Betrieb
Festpreis vereinbaren
Denn die Konditionen müssen zum Strombedarf des Unternehmens passen und seitens des Produzenten auch umsetzbar sein. „Idealerweise wird ein Festpreis pro Kilowattstunde inklusive Indexierung zum Inflationsausgleich oder mit fixem Premium vereinbart“, erklärt Markus W. Voigt mit Blick auf eine Anlage in Mecklenburg-Vorpommern als Beispiel, für die Aream einen PPA vermittelt hat. „Über die Mengen kann diskutiert werden.“ So erhalten die Abnehmer aus der Anlage in Mecklenburg-Vorpommern grünen Strom zu verlässlichen Konditionen.
PNE bietet vertraglich gesicherte Lieferung eigens erzeugten Grünstroms an
Eigene Anlage wirft zusätzlich Rendite ab
Um solchen Unwägbarkeiten zu entgehen, bliebt den Unternehmen aber immer noch die Errichtung eines eigenen Solargenerators. „Immer mehr Betriebe bauen eigene Kapazitäten bei der Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen auf“, weiß Voigt. „Der Vorteil dabei ist oft nicht nur die völlige Planbarkeit, sondern auch eine mögliche Rendite, wenn Stromüberschüsse produziert werden.“ Doch noch stärker wirken sich die Kostenvorteile gegenüber dem Bezug von Strom aus dem Netz auf die Wirtschaftlichkeit einer solchen Investition aus. Vor allem bei Industriebetrieben mit ausgedehnten Flächen oder großen Dächern sind gut geeignet für den Umstieg auf den eigenen Solarstrom. (su)