Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Gewerbliche Dachfläche optimal genutzt: 4.500 Module mit 1,7 MW 

Jährlich rund 1.600.000 kWh grünen Strom erzeugt die 1,7 MW starke Photovoltaik-Anlage einer großen Logistikhalle in nordrheinwestfälischen Kerpen. Mit ihren 4.500 Modulen spart sie während der gesamten Laufzeit über 30.000 Tonnen CO2 ein. Die Gebäudepächterin befürwortet das Projekt wegen der von Wi Energy angebotenen Stromdirektlieferung.

Als direkt, günstig und umweltfreundlich bewertet Wi Energy das Konzept: „Durch Stromdirektlieferungen können Pächter:innen einen Teil des auf ihrem Dach erzeugten Stroms direkt verbrauchen und günstiger beziehen“, erläutert Michael Reichert, Geschäftsführer Wi Energy, dieses nutzerfreundliche Konzept. Gebäudeverantwortende decken ihren Energiebedarf größtenteils mit dem auf ihrem Dach generierten Photovoltaik-Strom. Fehlt ein kleiner Rest, stocken sie mit Strom aus dem Netz auf.

Wollen Sie regelmäßig über den Solarausbau in Europa informiert bleiben? Dann abonnieren Sie doch unseren kostenlosen Newsletter. Hier können Sie ihn abonnieren. 

Energische Zusammenarbeit: Im Falle Kerpen übernimmt das auf gewerbliche PV-Dachanlagen spezialisierte Unternehmen Avantag Energy aus Luxemburg die Projekt- und Bauleitung, während Wi Energy als Investor, Anlagenbetreiber und Stromvermarkter auftritt. Wi Energy und Avantag Energy kooperieren nicht das erste Mal: Eine knapp 4,2 MW umfassende PV-Anlage im schwäbischen Gengenbach bringen sie ebenfalls gemeinsam ans Netz. Auch die Kerpener Pächterin interessiert sich für weitere Projekte mit Option auf Stromdirektlieferung.

Die Kolpingstadt Kerpen, mit knapp 70.000 Einwohnern eine der größten Städte des Rhein-Erft-Kreises in Nordrhein-Westfalen, sammelt mit erneuerbaren Energien bereits Erfahrung: Unter anderem ging 2012 am Immissionsschutzwall der Hambachbahn eine zwei Kilometer lange Photovoltaikanlage in Betrieb, die die Stadt sowie 140 Kerpener Bürgerinnen und Bürger finanzierten. Sie spart jährlich 1.000 Tonnen CO2 ein.

Solarpflicht für Gewerbe und Industrie

Solarenergie rückt im Gewerbe immer mehr in den Fokus. In einigen Bundesländer gibt es bereits Beschlüsse für eine Solarpflicht auf Unternehmensdächern. Mit dem Beschluss einer neuen Bauordnung führt Niedersachsen ab 2023 eine Solarpflicht für neue Nichtwohngebäude ein. Bei Wohngebäuden muss die spätere Installation einer PV-Anlage mitgeplant werden. Der PV-Zubau auf Industrie- und Gewerbedächern verlief in Niedersachsen zuletzt nur zögerlich und wurde daher per Gesetz beschleunigt. 65 Gigawatt installierte PV-Leistung will das Land Niedersachsen bis 2040 erreichen, 50 Gigawatt davon auf Haus- und Gewerbedächern. Für Neubauten überwiegend gewerblich genutzter Gebäude mit einer Dachfläche ab 75 Quadratmeter gilt demnächst eine Solarpflicht: Auf mindestens 50 Prozent der Dachfläche muss eine Solaranlage installiert werden. Wirksam wird diese Vorgabe für alle Bauanträge ab Januar 2023.

Der BSW Solar hatte 2021 noch festgestellt, dass die Nachfrage für Photovoltaik und solare Gewerbedächer sinkt. So hatten im Sommer 2021 Unternehmer bislang rund 40 Prozent weniger Photovoltaik auf ihren Firmendächern installiert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies schriebt der BSW auf Basis der Zubaudaten der Bundesnetzagentur. Ursachen der rückläufigen Entwicklung waren nach BSW-Angaben veraltete und viel zu niedrige gesetzliche Photovoltaik-Ausbauziele im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Durch den Ukrainekrieg und die Ambitionen der neuen Regierung könnte der Zubau allerdings an Fahrt gewinnen. Laut den aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur hat der Photovoltaik-Zubau in Deutschland im Juni 2022 weiter angezogen. Denn im Juni betrug der PV-Zubau 574 MW. Im Mai waren es noch 548 MW. Somit summiert sich der PV-Zubau im ersten Halbjahr 2022 auf 3,2 GW. (nw)