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Ehrungen und Projekte

Solarbranche im Aufbruch

Die Solarbranche hat in den vergangenen Jahren reichlich Federn gelassen. Um zu überleben, musste sie sich immer wieder neu erfinden: Übernahmen, neue internationale Märkte, verbesserte Technologien und auf das neue EEG angepasste, maßgeschneiderte Projekte haben zur Stabilisierung beigetragen. Jüngste Beispiels dafür: Die Firma Phaesun aus dem bayerischen Memmingen. Das europäische Wirtschaftsforum hat die Solarfirma gerade mit dem Bayerischen Mittelstandspreis 2014 ausgezeichnet. Die Ausrichtung auf einen kleinen Nischenmarkt innerhalb der Solarbranche sei ausschlaggabend gewesen für Auszeichnung. Die Phaesun GmbH ist auf den Vertrieb und die Installation von netzfernen Solaranlagen spezialisiert. Das heißt, sie übernimmt unter anderem Projekte für die ländliche Elektrifizierung und Wasserversorgung. Phaesun handelt mit Solarkomponenten regionaler Hersteller, arbeitet aber auch mit Händlern an den jeweiligen Projektstandorten in Europa, Afrika, dem nahen und mittleren Osten und Lateinamerika zusammen. Die ländliche Elektrifizierung war über Jahre ein winziger Markt, aber dadurch dass die Modulpreise in den vergangenen Jahren immer weiter gefallen sind, erwacht in vielen energiehungrigen Regionen zum Beispiel in Afrika ein Interesse an der Solartechnologie.

Preisübergabe, v.l.n.r.: Hans Spitzner (EWiF-Präsident), Tobias Zwirner (Geschäftsführender Gesellschafter Phaesun), Suzette Evans (Accounting Phaesun), Laudator Staatssekretär Franz Josef Pschierer. - © Foto: EWiF
Preisübergabe, v.l.n.r.: Hans Spitzner (EWiF-Präsident), Tobias Zwirner (Geschäftsführender Gesellschafter Phaesun), Suzette Evans (Accounting Phaesun), Laudator Staatssekretär Franz Josef Pschierer.

Baden-Württemberg forscht für Brasilien

Beachtenswert ist auch die Einbringung von Know-how am Beispiel des Solarcluster Baden-Württemberg. Der brasilianische Bundesstaat Paraná soll eine eigene Photovoltaik-Produktion mit einer Gesamtleistung von jährlich 680 Megawatt bekommen. Local Content ist ein wichtiges Thema für die Projektfinanzierung in Brasilien. Der Plan umfasst die gesamte Wertschöpfungskette von der Siliziumherstellung bis hin zur Produktion von Solarmodulen. Die südwestdeutsche Branchenvereinigung Solar Cluster
und drei Forschungsinstitute aus Baden-Württemberg sollen jetzt im Rahmen einer Studie klären, ob CO2-neutrale Fertigung mit dem Namen Green Silicon machbar ist. Auftraggeber der Untersuchung sind der brasilianisch-paraguayische Energieversorger Itaipu und der Industrieverband Fiep. Im Solar Cluster vereint sind Fraunhofer IPA, Fraunhofer ISE und Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Das Cluster Baden-Württemberg koordiniert die Arbeiten, beteiligt sich an der Marktanalyse und fasst die Ergebnisse zusammen. Werde das Projekt realisiert, folgten sicher auch weitere Aufgaben für die Mitglieder des Solar Clusters, so Solar-Cluster-Geschäftsführer Carsten Tschamber. Das würde Arbeitsplätze in Deutschland sichern und möglicherweise sogar schaffen.

Solarstrom für die Abfallentsorgung

Der kommunale Energie- und Trinkwasserversorger Rheinenergie AG hat gerade eine 320-Kilowatt-PV-Anlage in Betrieb genommen. Das ist nicht die erste Solaranlage für das Unternehmen. Die Modulen lieferte die Firma Hanwha Q-Cells. Für das Dach einer Lagerhalle der Abfallentsorgungs- und Verwertungsgesellschaft Köln mbH hat Q-Cells 1.280 Solarmodule mit der Leistungsklasse 250 Wattpeak geliefert. Die Solaranlage ist bereits am Netz und erzeugt im Jahr circa 290.000 Kilowattstunden Strom, der vollständig in das öffentliche Netz eingespeist wird. Also kein Eigenverbrauch in diesem Fall.

Auch international scheint es für Hanwha Q-Cells gut zu laufen. Das koreanische Unternehmen mit Forschungssitz in Deutschland hat gerade bekannt gegeben, dass es eine weitere Modulfabrik an seinem Fertigungsstandort in Cyberjaya, Malaysia, bauen will. Die neue Fertigungsstätte wird die gewaltige Kapazität von vier Produktionslinien und automatisierte Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 800 Megawatt zur Herstellung von Hochleistungs-Modulen beinhalten. (Nicole Weinhold)