Bereits vor einem Jahr ging der Solarpark Weesow-Willmersdorf ans Netz, nun wurde der Solarpark offiziell eingeweiht. Mit seinem Bau etwa 30 Kilometer östlich von Berlin schaffte EnBW einen neuen Rekord: Mit seinen 187 Megawatt ist der Park aktuell die größte Freiflächen-Solaranlage in Deutschland. Wie derzeit im Trend, baute der Versorger den Solarpark ohne Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Ein neuer Weg, Solarenergie in Deutschland stärker zu nutzen, wie EnBW-Vorstandsmitglied Georg Stamatelopoulos in seiner Rede bei der offiziellen Einweihung des Solarparks erläuterte. „Wir müssen schneller und digitaler werden, um das Ausbautempo der erneuerbaren Energien zu erhöhen. Verfahren müssen gestrafft werden und rechtssicher sein. Auch die zuständigen Behörden sollten personell aufgestockt werden“, sagte er.
Bezogen auf das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 mindestens 65 Prozent des Bruttostromverbrauchs durch erneuerbare Energien zu decken, müsse jährlich ein Photovoltaik-Zubau von mindestens 10.000 Megawatt erfolgen - doppelt so viel wie bisher.
Ein gutes Zusammenspiel zwischen Ämtern, Behörden, Kommune und den rund um den Standort lebenden Menschen habe es bei diesem Projekt gegeben, so EnBW. Nach nur fünf Monaten war das Baugenehmigungsverfahren mit den Behörden und dem Landkreis Barnim abgeschlossen. Auch die Gemeinde Werneuchen begleitete die Entwicklung und Bauleitplanung positiv. Stamatelopoulos dankte der ortsansässigen Bevölkerung, die dieses Energiewendeprojekt mitträgt.
Andreas Feicht, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, sagte bei der Einweihung: „Der Solarpark Weesow-Willmersdorf zeigt uns, wie die Zukunft des Erneuerbaren-Ausbaus aussehen kann. Mit Projekten, die Klima-, Natur- und Artenschutz zusammendenken, in enger Abstimmung mit den Menschen und Institutionen vor Ort geplant werden und dabei auch noch ohne die EEG-Förderung auskommen. Ich hoffe, dass dieses Beispiel Schule macht und viele Nachahmer findet, dann wird die Energiewende in Deutschland gelingen.“ Mit einer Stromerzeugung von etwa 180 Millionen Kilowattstunden im Jahr lassen sich jährlich rund 129.000 Tonnen CO2 vermeiden.
EnBW will bis 2035 Netto-Null-Emissionen erreichen. Von 2021 bis 2025 investiert sie rund vier Milliarden Euro in erneuerbare Energien. Zwei weitere Photovoltaik-Großprojekte mit jeweils 150 Megawatt baut das Unternehmen aktuell unweit des Solarparks Weesow-Willmersdorf und schafft damit in Brandenburg ein Cluster aus drei großen Solaranlagen.
Ruhige Heimat für Fuchs, Hase und Co: Die komplette Baufläche des Solarparks mit 164 Hektar ist als artenreiches Grünland angelegt. Weitere 45 Hektar gehören zur Projektfläche. Ein Teil davon sind öffentliche Wege, die durch den Solarpark führen und von Spaziergängern und Reitern genutzt werden. Auf der zusätzlichen Fläche pflanzt EnBW heimische Laub- und Obstbäume wie Ahorn, Eiche, Eberesche sowie Apfel- und Birnbäume an. Hinzu kommen noch über 16.000 Sträucher wie Hainbuche, Hartriegel, Weißdorn und viele andere Arten, sobald die geeignete Witterung für die Umpflanzung von der Baumschule herrscht. 13 Trittsteinbiotope bieten Kleintieren Unterschlupf. Dass die heimische Tierwelt sich bereits im Solarpark tummelt, zeigen Aufnahmen einer Wildtierkamera. (nw)
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