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Windparkprojektierer bieten so viel neue Erzeugungskapazität wie zuletzt 2017 an

Auch die zweite Ausschreibung des erwarteten Aufschwungjahres 2024 für die Windenergie an Land blieb noch unterzeichnet. Allerdings kamen die knapp 2,5 Gigawatt (GW) angebotener Erzeugungskapazität dem ausgeschriebenen Volumen von 2,8 GW schon recht nahe. Nach Ausschluss einzelner Geboten mit Formfehlern bezuschlagte die Bundesnetzagentur (BNetzA) davon 189 Projekte mit einer Kapazität von 2,4 GW. Regional kamen erneut vor allem Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu einem großen weiteren Zubaupotenzial.

Wie die Bundesnetzagentur am Mittwoch mitteilte, hatte es Gebote und Zuschläge für ähnlich große Volumen an neuen Windpark-Erzeugungskapazitäten an Land seit den Gebotsrunden im Jahr 2017 nicht mehr gegeben. In dem damals gerade durch eine Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) neu eingeführten Ausschreibungsverfahren hatten sich auch aufgrund den Markt irreführender Anreizkriterien in den Auktionen massive Überzeichnungen ergeben. Die Gebote der drei Auktionsrunden dieses ersten EEG-Ausschreibungsjahres, wobei diese Runden noch bestenfalls ein GW ausschrieben, brachten pro Runde mehr als zwei bis fast drei GW in den Wettbewerb ein. Die damaligen Überbietungen drückten die bezuschlagten Vergütungspreise weit unter das zulässige Gebotshöchstlimit – auf weniger als 4 Cent pro Kilowattstunde (kWh) bei zulässigen Geboten bis 7 Cent. Gemäß den nun bekannt gegebenen Ergebnissen der Onshore-Windkraft-Ausschreibung vom Mai erreichten die Gebote also erstmals wieder knapp ihr Niveau von 2017. Weil diese allerdings noch knapp das Ausschreibungsvolumen nicht erreichten, blieb der durchschnittliche bezuschlagte und mengengewichtete Vergütungswert pro Kilowattstunde (kWh) fast so hoch wie der zulässige Gebotshöchstwert. Statt dem höchstmöglichen Vergütungstarif von 7,35 Cent pro kWh gewannen die siegreichen Bieter für ihre geplanten Windparks einen durchschnittlichen Einspeisetarif bei 7,33 Cent pro kWh.

Klaus Müller, der Präsident der BNetzA, wertete das erreichte Niveau als ein Ergebnis auf Höhe des geplanten Windkraftausbaus in Deutschland. Setze sich dieser Trend in den kommenden Ausschreibungsrunden fort, könne Deutschland seine Ziele für die Windenergie an Land noch erreichen. Allerdings handelte es sich beim Ausschreibungsumfang bereits um eine verkleinerte Auktion. Denn die BNetzA hatte die ursprünglich vorgesehenen 4,1  GW deutlich zusammengestrichen, weil die Bieter die Ausschreibungsvolumen im vergangenen Jahr nicht erreicht hatten.

Der Bundesverband Windenergie (BWE) lobte das Ergebnis: „Die deutsche Windbranche ist zurück“, sagte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebrock. Für das insgesamt in diesem Jahr geplante Ausschreibungsvolumen von 13,5 GW stehe genug schon baugenehmigte geplante Erzeugungskapazität zur Verfügung.

Der Geschäftsführer der Maschinenbauverbandssparte für die Windkraft, Dennis Rendschmidt, nannte als weiteren Pluspunkt, dass die Genehmigungszahlen auch im ersten Quartal dieses Jahres weiter angestiegen seien. Allerdings müssten insbesondere die Bundesländer noch viel mehr Potenzialfläche für die Projektierung neuer Windparks ausweisen.

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