Sparsam sei ihre Turbine ohne Flügel, wirbt die Herstellerfirma Vortex. Produktions-, und Betriebskosten ließen sich um rund 50 Prozent reduzieren. Kein Wunder: Es gibt weder Motor noch Flügel. Durch den Verzicht auf drehende Teile ist die Anlage natürlich weniger wartungsintensiv. Hinzu kommt, dass eine Turbine ohne Flügel nicht länger im Konflikt mit dem Vogelschutz steht. Turbinenmodelle wurden bereits im Windkanal und im offenen Gelände getestet. Dazu der Film.
Wie funktioniert die Anlage? Die Windturbinen nutzen die sogenannte Wirbelstärke oder auch Vorticity, die in der Strömungsmechanik und der Meteorologie bekannt ist. Wirbelstärke kann als die Tendenz von Wind zur Eigendrehung um eine Achse beschrieben werden. Vorticity sei ein aerodynamischer Effekt, so der Hersteller, der entsteht, wenn Wind sich an einer festen Struktur bricht (mehr). Die Vortex-Struktur beginnt zu schwingen und fängt die Energie ein, die sie erzeugt. Damit wird ein elektrischer Generator zur Energieerzeugung eingesetzt. Die Bewegungen der Anlage werden durch Magneten verstärkt. Nach Herstellerangaben haben Tests gezeigt, dass die Windturbinen auch sehr nah beieinander stehen können und dadurch sogar voneinander profitieren.
Fest steht aber auch, dass der Hersteller mit seiner Technologie im Kleinwindbereich anzusiedeln ist. Eine Energiewende lässt sich damit nicht bewerkstelligen. Und bei Kleinwind war auch das Thema Vogelschutz bisher irrelevant, weil die Anlagen als winzige, schnelle Dreher ohnehin jeden Vogel vergraueln.
Im Internet glauben gleichwohl schon einige Menschen an die neue Technik. Die Firma hat innerhalb von neun Tagen über 60.000 Dollar über Crowdfunding zusammengesammelt, um einen Prototypen in Indien zu installieren. Für eine Windturbine ist das gar nicht so viel Geld, mag jetzt der eine oder andere denken. Allerdings soll die erste Serienanlage Vortex Atlantis auch nur eine winzige Leistung von 100 Watt haben.
Das Merchandising läuft ebenfalls auf Hochtouren. Man kann bereits Tisch-Vortexanlagen und T-Shirts bestellen. Und für nur fünf Dollar wird der eigene Name auf einer Anlage in Indien verewig. (Nicole Weinhold)