Die USA haben die Technologieentwicklung in der Windkraft definitiv verpasst. Zu unbeständig war das Geschäft in den vergangenen 15 Jahren durch die Stop-And-Go-Förderung über Production Tax Credits. Am deutlichsten erkennt man das wohl daran, dass es im Grunde nur nur General Elecric als einzigen US-Windturbinenhersteller gibt. Die guten Ansätze zur Zeit der Energiekrise in den 70er und 80er Jahren sind veraltet und verrostet. Nun aber will die US-Regierung wieder Geld in die Hand nehmen und die Windkraftforschung fördern. Objekt der Begierde: Offshore - das finden auch die Amerikaner sexy.
Ende 2012 jedenfalls gab das US-Energieministerium bekannt, sieben Offshore-Demonstrationsprojekte zu fördern, um eine entsprechende Industrie in den USA zu etablieren. Dafür hat jede der Firmen vier Millionen Dollar kassiert, um Design, Entwicklung und Genehmigung für ein Demonstrationsprojekt etc voranzubringen. Die drei vielversprechendsten Projekte sind jetzt ausgewählt worden, um in einer zweiten Phase bis zur kommerziellen Fertigung im Jahr 2017 geführt zu werden. In den nächsten Jahren geht es um Designverbesserungen und Aufbau einer Fertigung. In den vergangenen Jahren hat das staatliche National Renewable Energy Laboratory (NREL) bereits mit sechs der sieben ursprünglichen Unternehmen Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchgeführt.
46,7 Millionen Dollar
Dominion Virginia Power, Fishermen’s Energy of New Jersey und Principle Power sind die glücklichen Firmen, die zusammen in den nächsten vier Jahren insgesamt bis zu 46,7 Millionen US-Dollar an staatlichen Fördergeldern kassieren. Dominion will zwei getriebelose Sechs-Megawatt-Turbinen 26 Meilen vor der Küste von Virginia Beach installieren. Die Anlagen bekommen neuartige Twisted-Jacket-Fundamente von der Firma Keystone Engineering aus Louisiana (Wir berichteten in der Vergangenheit in unseren Print- und Online-Ausgaben über diese Technik, die Hoffnung auf Kostenreduktion weckt).
Zweiter Profiteur ist die Firma Fishermen's Energy, die zusammen mit XEMC Darwind eine ebenfalls getriebelose Fünf-Megawatt-Anlage drei Meilen vor der Küste von Atlantic City, New Jersey, ebenfalls auf einem gedrehten Jacket errichten will. Fishermen's will sich als Forschungslabor unter anderem mit Fragen der gegenseitigen Abschattung von Offshore-Turbinen beschäftigen. Letzter Gewinner ist die Firma Principle Power, die in Tiefwasser 18 Meilen vor der Küste von Coos Bay, Oregon, gleich fünf getriebelose Sechs-Megawatt-Anlagen auf ihren schwimmenden Fundament montieren will. Principle hat bereits eine von ihren sogenannten Windfloat-Schwimmturbinen 2011vor der portugiesischen Küste errichtet.