Für die Studie haben die Wissenschaftler 163 Windenergieexperten weltweit zur Kostenentwicklung und zur Innovationsfähigkeit von Onshore- und Offshore-Anlagen bis ins Jahr 2030 und 2050 befragt. Dabei erhielten sie ein positives Gesamtbild. Um 24 bis 30 Prozent könnten sich demnach die Kosten für den Bau und Betrieb von Windanlagen bis 2030 gegenüber heute verringern. Für das Fernziel 2050 hieß es, sie könnten sogar 41 bis 50 Prozent billiger werden. Wie bisher wird dabei auch weiterhin die Windenergie an Land günstiger als die Offshore-Windkraft sein.
Woraus resultieren die Kostensenkungspotenziale? Die befragten Forscher sehen Optimierungspotenzial onshore. So sollen Verbesserungen bei Turbinen und Generationen die durchschnittliche Leistung der Anlagen weltweit bis 2030 auf 3,25 Megawatt anheben. Gleichzeitig erhöht sich der Rotordurchmesser auf 135 Meter im Durchschnitt und die Nabenhöhe auf 115 Meter. Das sind Durchschnittszahlen, die zum Teil für Deutschland in greifbarer Nähe liegen, aber nicht in anderen Ländern. Laut Dewi lag der Turbinenleistungsdurchschnitt 2016 bei 2,8 MW. Mehr dazu hier.
Für die Meereswindkraft gilt: Die Turbinen werden weiterhin immer größer, um bei Fundament und Infrastruktur zu sparen. Bei fest im Meeresgrund verankerten Offshore-Windanlagen könnte die durchschnittliche Leistung bis 2030 auf elf Megawatt steigen, so die Einschätzung der Experten. Außerdem wird davon ausgegangen, dass bei allen Anlagen die Betriebskosten sinken werden. Grund: Materialien und Bauteile mit höherer Lebensdauer und einer geringeren Anfälligkeit für Verschleiß und Schäden sollen dafür sorgen.(Nicole Weinhold)