Vom 17. bis zum 21. September 2019 veranstaltet die Deutsche Industrie- und Handelskammer für das südliche Afrika in Zusammenarbeit mit der Renewables Academy (RENAC) AG eine Geschäftsreise nach Südafrika. Sie dreht sich rund um das zum Thema „Energieversorgung in Industrie und Kommunen in Südafrika“.
Auf einer eintägigen Fachkonferenz in Johannesburg haben die teilnehmenden Unternehmen zunächst die Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen südafrikanischen Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verbänden vorzustellen. An den darauffolgenden Tagen organisiert die Deutsche Auslandshandelskammer (AHK) für jedes Unternehmen individuelle Termine bei südafrikanischen Entscheidungsträgern und potenziellen Geschäftspartnern.
Ambitionierte Pläne
Um die Energieknappheit im Land zu bekämpfen, spielen erneuerbare Energien eine wichtige Rolle in den Regierungsplänen Südafrikas. Der „Integrated Resource Plan for Electricity 2010 – 2030“ sieht eine Erhöhung der Erzeugungskapazität von derzeit 49 GW um weitere 46 GW vor. In diesem Zuge soll auch der Kohleanteil, der derzeit noch 46 % ausmacht, verringert werden. Unter anderem soll dazu der Anteil der erneuerbaren Energien von aktuell 8 % auf rund 26 % gesteigert werden. Dieser Wandel soll durch eine Liberalisierung des Strommarktes unterstützt werden.
Denn derzeit wird der südafrikanische Strommarkt noch zu rund 95 % durch den staatlichen Energieanbieter Eskom versorgt. Bis 2030 soll der Anteil von IPPs (Independent Power Producern) jedoch auf 30 % anwachsen. Dafür existiert bereits seit 2011 ein Bieterverfahren für netzgebundene Erneuerbare-Energien-Großanlagen. 92 solcher Projekte mit einer Gesamtkapazität von fast 6.300 MW wurden seitdem genehmigt. Allerdings gab es in den
letzten zwei Jahren einen Stillstand.
Im Februar hat der neue Präsidenten Cyril Ramaphosa sein Amt angetreten. Schon im März unterzeichnete er die ausstehenden PPAs von 27 Projekten. Und im November wird es eine weitere Bieterrunde geben.
Steigender Strompreis sorgt für Nachfrage
Getrieben vom steigenden Strompreise, sind in Südafrika derzeit vor allem Eigenverbrauchsanlagen stark nachgefragt. Der durchschnittliche Strompreis von Eskom hat sich seit 2009 bereits mehr als verdoppelt. Für Minenbetreiber wie Sibanye Gold machen die Stromrechnungen bereits 18 % der Gesamtkosten aus. Das Unternehmen hat bereits Pläne für eigene Solaranlagen bekanntgegeben. Ein besonderes Wachstumspotenzial bietet außerdem der Markt für PV-Dachanlagen. Hier könnte eine Steigerung um 500 MW erreicht werden.
Für die Teilnahme an der AHK-Geschäftsreise fällt je nach Unternehmensgröße ein Eigenbeitrag in Höhe von 250 bis 1.250 € an. Weitere Informationen unter: https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Veranstaltungen/Intern/2018/Geschaeftsreisen/gr-suedafrika.html
(Katharina Garus)