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Strom von der Straße

Crowdfunding finanziert Solar-Highway

Die Solarzellen können über integrierte LEDs Bodenmarkierungen anzeigen und vor Tieren oder Gegenständen warnen, die sich auf der Straße befinden. Im Winter produzieren die Panele Wärme, die darauf liegenden Schnee zum Schmelzen bringt. Robuste Glasplatten schützen die Solarzellen dabei vor Schaden.

Mehr als 42.000 Unterstützer haben für den Solar Roadway bereits per Crowdfunding auf der Plattform Indiegogo über 1,8 Millionen US-Dollar gespendet. Die meisten Spenden liegen in Bereich von 50 Dollar. Das Geld wird dafür eingesetzt, die Technologie zu optimieren. Noch ist sie viel zu teuer und ineffizient. Die Module nutzen bei stark befahrenen Straßen zu schnell ab und können dann kaum noch Licht in Strom umwandeln.

Die Idee für die Sonnenstraße hatte Julie Brusaw im Zuge der anhaltenden Diskussion über den Klimawandel. Die Psychtherapeutin überließ ihrem Mann, einem Elektroingenieur, die Umsetzung. 2009 gab es erste Fördergelder vom Staat für den Bau eines Prototyps. Eine Herausforderung bei der Umsetzung war die Frage, wie eine ebenso gute Haftung erreicht wird, wie sie Asphalt bietet. Dafür wurde eine Glasoberfäche entwickelt, die robust und hart ist, aber gleichzeitig rau.

Prototyp mit Pudel: Eine der ersten Solarstraßen-Testflächen. - © Foto: Indiegogo
Prototyp mit Pudel: Eine der ersten Solarstraßen-Testflächen.

Die Wirkungsgrade der Solarstraße sind allerdings bisher nicht allzu gut, allein schon weil sie nicht optimal auf die Sonne ausgerichtet sind. Dafür gibt es allein in Deutschland reichlich Straßenoberfläche zu bestücken: 230.000 Kilometer Autobahnen, Bundes- und Landstraßen sowie Kreisstraßen, fast fünf Prozent der Gesamtfläche der Bundesrepublik.

Das niederländische Institut TNO hat einen ähnlichen Ansatz, die Solarroad. TNO ist gerade dabei in Krommenie, Zaanstad, eine intelligente Straße mit Solarzellen umzusetzen.Mehr Infos dazu hier. Weitere Ansätze, die in diese Richtung gehen, gibt es kaum. Längst etabliert in der solaren Stromproduktion sind dagegen Lärmschutzwände an Autobahnen zum Beispiel von der Firma Solar Sky, die aus Photovoltaikmodulen bestehen. Vor allem wenn eine Doppelnutzung als Stromlieferant und Lärmschutz möglich ist, wenn also die vollen Kosten für den Bau des Lärmschutzes sinken, sind die Solarwände kosteneffizient. (Nicole Weinhold)