Mit intelligenten Stromzählern waren und sind bis dato große Hoffnungen verbunden. Seit Januar 2010 müssen sie bei allen Neubauten und Vollrenovierungen eingebaut werden. Verbraucherschützer und Experten des Preisvergleichsportals Verivox dämpfen die Euphorie und senken die hohen Erwartungen an die digitalen Messgeräte deutlich. Denn Probleme gibt es aus deren Sicht sowohl bei den Kosten als auch beim Datenschutz - fehlende Standards lassen an der Zukunftstauglichkeit und der Interoperabilität zweifeln.
"Die meisten intelligenten Stromzähler sind nicht so intelligent, dass der Verbraucher daraus einen Nutzen ziehen könnte", sagte der Energieexperte Christian Michaelis von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg gegenüber der dpa. Sie erfüllten nach seiner Ansicht gerade einmal die vom Energiewirtschaftsgesetz vorgeschriebenen Mindestanforderungen, die Verbrauchswerte in einer Chronologie aufzuzeichnen. Aber gerade der Verbrauch einzelner Stromverbraucher im Haushalt lasse sich daraus keineswegs ablesen. Thorsten Storck von Verivox zweiftelt daher auch bei dieser minimalen Ausstattung an, das sie ein Einsparpotenzial von 10% realisieren könnten.
Es gäbe zwar besser ausgestattete intelligente Stromzähler auf dem Markt, doch ist es denkbar, dass deren hohe Kosten, die Einsparpotenziale zunichte machten. Laut Verivox liegen sie für das Standardmodell nach Berechnungen der Bundesnetzagentur bei derzeit etwa sechs Euro, bei den besseren Geräten bei 14 bis 24 Euro jährlich. (jw/pi)