Mit großer Aufmerksamkeit verfolgten die rund 160 Teilnehmer die kontroverse Diskussion um den Wechsel vom teuren Kupfer zu alternativen Materialien. Sind die Aluminiumkollektoren schon marktreif? Ja, sagt Andreas Holle, Produktmanager Solar der Standard Metallwerke im westfälischen Werl. Die Westfalen haben mit S-Life eine Aluminiumlegierung entwickelt, die sich für solarthermische Systeme besonders eignet. Ausführlich stellt Holle die jüngsten Ergebnisse der Materialprüfung vor. Die Standard Metallwerke haben die Rohre in Kollektoren eingebaut, diese mit Rohren aus Kupfer verbunden. Sie haben sie zwei Jahre lang unter freiem Himmel getestet. Dabei haben sie keine Korrosion festgestellt. Auch die Prüfungen mit verschiedenen Wärmeträgerflüssigkeien überstanden die Rohre schadlos. Holle errechnet eine Kostenersparnis von 63 bis 64 Prozent, da man nach Kilogramm gerechnet deutlich weniger Aluminium im Kollektor braucht. Dagegen meint Frederic Dollinger, Produktmanager bei Minitec im rheinland-pfälzischen Schöneberg-Kübelberg: „Man spart zwar Materialkosten, hat aber höhere Produktionskosten“. Außerdem seien gewisse Investitionen beim Übergang von Kupfer zu Aluminium notwendig. Diese „amortisieren sich durch den geringeren Materialaufwand und bessere Technik innerhalb von zwei Jahren“, rechnet Dollinger vor.
Kommt der Plastekollektor?
Mit dem Einsatz von Polymeren beschäftigte sich Els de Meersman, Entwicklungsingenieurin bei Chevron Phillips Chemicals International. Sie sieht Vorteile von Polymeren vor allem in der höheren Dehnbarkeit, der Gewichtsreduzierung, den geringen Kosten und der Korrosionsbeständigkeit.
„Die Polymerkollektoren sind in Arbeit“, bestätigt Robert Buchinger, Geschäftsführer von Sunlumo Technology in Österreich. „Es dauert aber noch zwei bis drei Jahre, weil wir noch eine Menge Tests machen müssen.“ Diese Einschätzung bestätigte John Rekstad von Aventa Solar aus Norwegen. (Sven Ullrich)
Einen ausführlichen Report über die neusten Entwicklungstrends bei Solarkollektoren lesen Sie in der nächsten Ausgabe von ERNEUERBARE ENERGIEN. Sie erscheint am 1. März 2011.
