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Skywind mit 3,4 Megawatt

Neuer Zweiflügler macht Messebesucher neugierig

Wer sich dieser Tage der Leitmesse nähert, dem fällt der Zweiflügler vielleicht ins Auge, der auf einem Testfeld am Stadtrand steht. Nur einen Moment überlegt man vielleicht, ob das eine alte Anlage sein kann. Denn in den 80er- und 90er-Jahren hat es ein paar Maschinen dieser Machart gegeben, etwa die legendäre Growian oder Aeolus. Aber spätestens die Nabenhöhe, die schlanke Hybridturmkonstruktion und die aerodynamisch geformten Rotorblätter machen deutlich, dass es sich um ein neueres Modell handelt.

Die Husumer Firma Skywind lädt Messebesucher zu einem kleinen Abstecher ein: Ihre neue Windkraftanlage SW 3.4 mit stolzen 133,5 Metern Nabenhöhe ist seit ein paar Tagen am Stromnetz. Bis auf den fehlenden Flügel reiht sich die Anlage in die aktuelle Turbinenmaße gut ein. Nicht nur die Nabenhöhe ist beachtlich und in Schleswig-Holstein, wo normalerweise unter 100 Meter Gesamthöhe gebaut wird, auffällig. Auch der Rotordurchmesser lässt sich mit 107 Metern sehen. Die Anlage verfügt über ein zweistufiges Planetengetriebe, der Generatortyp ist ein achtpoliger, Dreiphasen-Kurzschlussläufer-Asynchrongenerator. Die Anlage ist ein klassischer Luvläufer, die Flügel fangen also vor dem Turm den Wind ein. Sie verfügt über eine Einzelblattverstellung und ist für die Windzone 3 ausgelegt.

Warum baut man überhaupt Zweiflügler? In jüngerer Vergangenheit hat es ein paar Annäherungen an diese Technologie gegeben, nachdem sie sich in den 80ern und 90ern nicht durchsetzen konnte. Ein Problem dieses Anlagentyps ist die Gefahr, dass der obere Flügel viel mehr Wind abbekommt als der untere. Die Lasten sind so unterschiedlich, dass bei einigen Konstruktionen der untere Flügel beim passieren des Turm gegen diesen schlug. Gleichwohl haben einige Hersteller das Problem in den Griff bekommen. Zum Beispiel hat Aerodyn für Mingyang Zweiflügler entwickelt. Offshore haben die Anlagen den Vorteil, dass sie sich leichter montieren lassen.

Die SkyWind GmbH wurde im Rahmen des Zukunftsprogramms Wirtschaft (ZPW) des Landes Schleswig-Holstein im Handlungsfeld „Innovationen in Betrieben“ mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der Europäischen Union gefördert. In das ZPW flossen im Zeitraum 2007 bis 2013 rund 704 Mio. Euro für die wirtschafts- und regionalpolitische Förderung in Schleswig-Holstein, davon rund 374 Mio. Euro aus dem EFRE, rund 208 Mio. Euro aus der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" (GRW) sowie ergänzenden Landesmitteln in Höhe von rund 122 Mio. Euro. (Nicole Weinhold)