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Prüfstandtest

Neuer Vertikalachser entsteht

Vertikalachser gab es immer mal wieder in der Geschichte der Windkraft. Aber durchgesetzt haben sie sich nie, größere Stückzahlen sind abgesehen von Kleinwindkraft nie produziert worden. Die Firm Agile Wind Power aus Dübendorf in der Schweiz hat nun einen Vertikalachser entwickelt und im Prüfstand getestet. Die Firma argumentiert, die Windturbine drehe langsam, und gebe eine ruhige und fassbare Silhouette, die von Vögeln erkannt wird. "Die Vogelwarte Sempach bewertet das Vertical-Sky-Konzept als
lobenswert und weniger risikoreich. Auch für die Menschen ist die neue Technologie viel angenehmer: Die langsam drehenden Rotorblätter erzeugen keine wahrnehmbaren Lärm-Emissionen und wesentlich weniger Schattenwurf", verkündet das Unternehmen. Der Vertikalrotor und der grün gestrichene Gitterturm integrietren sich optimal in die Ortsbilder und Landschaften wodurch das Konzept eine breitere Akzeptanz in der Bevölkerung finde.

Gescheitert sind die Vertikalachser in der Vergangenheit vor allem an geringen Erträgen. Agile hat gleichwohl offenbar viel Arbeit in den Prototyp gesteckt. Anfang 2016, nach sieben Jahren Forschung und Entwicklung laut Unternehmen, sah man die erste Pilotanlage bereits zum Greifen nah: Die Baubewilligung in Niederurnen, Vereinbarungen
mit den SBB und die Detailplanung waren bereits erstellt. Doch im August musste der Bau der Pilotanlage gestoppt werden. Trotz bestehender Bewilligungen und Vereinbarungen standen unvorhergesehene äussert ungünstige Bodenbedingungen einer wirtschaftlichen Fundamentierung der Windturbine und somit dem Bau der ersten Anlage im Wege. Rund 100 Meter hoch sollte sie werden.

Prototyp im Prüfstand - © AGILE WIND POWER AG
Prototyp im Prüfstand

Bezüglich der Erträge sagt Agile, eine neue kontinuierliche Echtzeit-Pitchsteuerung der Anstellwinkel der drei Rotorblätter seien gute Erträge zu erwarten. Der Pitch lege die Rotorblätter während der Drehung permanent optimal in den vorherrschenden Wind. Die aus Faserverbundwerkstoffen hergestellten vierteiligen Rotorblätter mit einer Gesamtlänge von 54 m und einer Breite von 2,7 m könnten dank der Steuerung das Maximum an Energie aus dem vorhandenen Wind herausholen. (Nicole Weinhold)