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Panikmache in der Tagespresse

"Die Welt": Windkraftanlagen "tickende Zeitbomben"

Ein bißchen weiter zurück blicken musste die Tageszeitung "Die Welt" schon, um ihr kleines Filmchen und den Artikel anzuteasern. Dort heißt es, Ende 2016 sei ein Windrad bei Süderholz an der Ostsee auf einen Acker gekippt. "Kein Einzelfall", heißt es, immer wieder käme es zu solchen Vorfällen. Da ist es etwas verwunderlich, warum man als Tageszeitung ein Beispiel von Ende 2016 heranziehen muss und nichts Aktuelleres hat. Immerhin waren Ende 2017 allein an Land 28.675 Windkraftanlagen installiert.

Aufhänger des Artikels: "Viele Windräder sind inzwischen 20 oder gar 25 Jahre alt. Damit steigt die Gefahr für schwerwiegende Havarien, erste Fälle gab es bereits. Der TÜV fordert daher die Einführung einer Prüfpflicht. " Es geht also um Altanlage, die für den Weiterbetrieb von einem Prüfinstitut wie dem TÜV auf Standfestigkeit etc erneut geprüft werden müssen. Das ist seit Langem bekannt und wichtiges Thema für Altanlagenbetreiber. Jeder weiß, dass die Betriebsgenehmigung nach 20 Jahren erlischt und eine Prüfung zum Weiterbetrieb erforderlich ist.

Gleichwohl, "Die Welt" spickt ihren Artikel mit Horrorvisionen aus Regionalzeitungen. „Messerscharfe Glasfasersplitter“ flögen demnach 800 Meter weit. „Im dichten Nebel sieht die Landschaft um das zerstörte Windrad aus wie ein Kriegsschauplatz.“ wird die Neue Westfälische zitiert, nachdem dort ein Windrad umfiel. "Die Welt" zitiert den TÜV-Mitarbeiter Dieter Roas, der von einer „tickenden Zeitbombe“ spricht. Klingt gefährlich, aber trotz zahlreicher Beispiel für umgestürzte Anlagen muss doch eingeräumt werden, dass bisher niemand zu Schaden kam.

In den sozialen Medien haben die Leser daher wenig Verständnis für den Artikel aufbringen können. Auf Facebook schreibt ein Kommentator ironisch: "Wie gut, dass wir sichere Atomkraftanlagen haben und Kohleverbrennung absolut gesund ist... Diese gefährlichen Windanlagen, die den Wind abschwächen und so gefährlich sind, dass irgendwann irgendjemand eventuell geschädigt werden könnte, falls er gerade genau da... Also unglaublich gefährlich ist das!" Ein anderer Facebook-User fragt: "Gibt es eigentlich einen TÜV für Wirtschaftsredakteure? Ich denke, seine Betriebszeit ist abgelaufen. Durch seinen Weiterbetrieb entstehen ernste wirtschaftliche Schäden für ganz Deutschland! Bei seinem strukturellen Wissen im Bereich erneuerbare Energien sehe ich große Lücken und dringenden Nachbesserungsbedarf! Aktuell sollte er für den Bereich stillgelegt werden." (Nicole Weinhold)