Das Klinikum Leer stellt laut Vertrag rund um die Uhr einen Notarzt für die Offshore-Windpark-Versorgung zur Verfügung. Für diese Aufgabe sind spezielle Schulungen notwendig, unter anderem ein Spezialkurs Luftrettung und Abseiltraining sowie das Basic Offshore Safety Induction and Emergency Response Training, das die Rettungskräfte auch für das Überleben auf See fortbildet. Insgesamt zehn geschulte Mediziner wird das Klinikum für die Primärrettung im Gebiet der See-Windparks bereitstellen und so für die Versorgung an 365 Tagen im Jahr sorgen.
Die Offshore-Versorgung ist nicht nur aufgrund der wechselhaften Wetter- und Seeverhältnisse schwierig. Auch die Anfahrt eines Notfallmediziners nimmt viel Zeit in Anspruch. Das Klinikum Leer will maximal bis zu 60 Minuten vom Eingang des Notrufes bis zur Ankunft des Arztes vor Ort in Anspruch nehmen. Knapp 30 Minuten benötigt der auf Abruf bereitstehende Arzt allein zum Flugplatz in Emden. Von dort aus kann es, auch abhängig vom Wetter, unterschiedlich lang zum Unglücksort dauern. Dort werden sich speziell ausgebildete Ersthelfer um den Verunglückten kümmern. Verantwortlich für die Rettung und damit für die Bereitstellung eines Ersthelfers sowie Notfallarztes für ihre Offshore-Windparks ist das EWE-Tochterunternehmen Offshore Service and Solution GmbH.
EWE hatte den ersten deutschen Offshore-Windpark Alpha Ventus mit Partnern bereits 2010 vollständig in Betrieb genommen. Riffgat, rund 65 Kilometer von Emden entfernt, soll im Sommer 2013 fertig gestellt werden.
Zuletzt hatte im Dezember die Dantysk Offshore Wind GmbH die Beauftragung der DRF Luftrettung zur notfallmedizinischen Versorgung des Dantysk-Baufelds vermeldet. Für das 288 Megawatt Offshore-Projekt steht ab Baubeginn auf dem Flugplatz Husum ein speziell ausgerüsteter Hubschrauber besetzt mit zwei Piloten, einem Notarzt und ein zum Bedienen der Winde ausgebildeten Rettungsassistenten zur Verfügung.
(Melanie Vogelpohl)