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Nordex

Generation Starkwind

Die Ingenieure veränderten sowohl in der Steuerung der Anlage als auch in der Auslegung des Triebstrangs und dessen Trägerrahmens Dinge, ließ der technische Leiter des Unternehmens, Jörg Scholle, auf Anfrage in der EWEA-Pressekonferenz wissen: „Aber die Neuentwicklung ist keine Revolution sondern eine evolutionäre Veränderung“ Hauptziel der Generation Delta: Eine Anlage, die sich für Windparks in Nordeuropa mit kaltem Klima eignet – und die viele Volllaststunden erzielt. An rechnerisch bis zu 3.500 Stunden im Jahr werde die neue N117 bei mittleren Windverhältnissen von acht Metern pro Sekunde mit voller Leistung Strom erzeugen können – unter Volllast drehen, so ließ Nordex wissen.

Viele Details über das Neudesign der derzeitigen Generation Gamma verrät Nordex nicht. Klar ist, Rahmen und Triebstrang werden kräftiger beziehungsweise großzügiger ausgelegt als bei der heutigen N90-2.500 MW beziehungsweise N100-2.500 sowie der heutigen N117-2.400 MW – um größere Lasten aus dem Wind abzufangen. Möglicherweise 15 Tonnen schwerer wird das Turmkopfgewicht ausfallen, dafür dass das Getriebe etwas breiter und vor allem länger ausfällt. Um die höheren Lasten aufzunehmen ist sowohl die Getriebebox mit den Übersetzungsstufen in die Länge gezogen, als auch eine wesentlich längere Hauptwelle vorgesehen. Die längere Hauptwelle soll die Stöße und Biegungen aus dem vom Wind geschüttelten Rotor sämtlich über die vier Lagerungspunkte abfangen und in den Turm einleiten.

Die Neuentwicklung erhöht die Zugänglichkeit für Wartungsmitarbeiter. Erstmals wieder können Nordex-Servicekräfte vom Maschinenhaus aus in die Nabe vordringen. Die Gondel soll geräumiger sein, als die bisheriger Nordexmodelle. Um jeweils mindestens 21 Prozent oder um mehr als 30 Prozent mehr Energieertrag werden die neuen Starkwindanlagen nach dem Willen von Nordex bei 75 bis 120 Meter Nabenhöhe erzielen, verglichen mit den jetzigen Starkwindmodellen. Mehr Leistung und größerer Rotordurchmesser sind dafür die Hauptfaktoren.

Die Kühlung des Generators wiederum wird erneut passiv stattfinden, wofür Nordex zwei Plattenförmige Reiter auf das hintere Ende des Turbinendachs nebeneinander gestellt hat. Ab Juni werde das Unternehmen die ersten drei Prototypen der Anlage errichten, möglicherweise fünf oder gar mehr Prototypen seien geplant. Standorte könnten in Deutschland, Dänemark, Niederlande oder Skandinavien sein, das zeigten jetzige Verhandlungen, heißt es.

(Tilman Weber)