Da kann man schon einmal aufmerksam werden: Wenn es heißt: „Neues Turmkonzept bis 200 Meter Höhe feiert Premiere auf Wind Energy Hamburg“. Und wenn genau dort, am Messestand des Unternehmens, das dieses neue Konzept vorstellt, zwei ranghohe Vertreter der Enercon GmbH sitzen und ein ziemliches Weilchen mit Vertretern des Turmbauers sprechen. Dies Bild präsentierte sich am Nachmittag des ersten Messetags in Halle 4. Oehm präsentiert dort erstmals ein selbst entwickeltes Turmkonzept. Die modularen Betontürme bis zu 200 Meter Nabenhöhe können laut Hersteller passgenau und flexibel nach Kundenwünschen umgesetzt werden. „Nach über 1750 erfolgreich realisierten Türmen wissen die Windkraftspezialisten von Oehm genau, worauf es beim Turmbau ankommt“, sagt Jörn Maathuis, einer der Manager des neu gegründeten Unternehmensbereichs „Oehm Windenergie“. Neben den leistungsstarken Türmen bietet das Unternehmen sämtliche Services rund um den Bau von Windkraftanlagen.
Als Bauunternehmen für Windparks an Land blickt Oehm auf über 20 Jahre Arbeit und Entwicklung in der Windkraft zurück. Mit dem ersten eigenen Turmkonzept legen die Emsländer nun ein Produkt vor, das langlebig und robust sein soll. Er ergänzt das Leistungsspektrum, das auch Rückbau von Altanlagen mittels eigens entwickelter Rückbaubühnen, über den Wegebau, ein auf lokale geologische Gegebenheiten angepasstes Fundament, bis hin zur Turm- und Anlagenmontage enthält.
Der Betonturm soll effizient sein. Neben der sicheren Vormontage mit selbst entwickelten Traversen und Bühnen kommt das wirtschaftliche Vormontagekonzept ohne Leitereinsatz aus. Es punktet mit zügiger Aufbauzeit durch Tandemhub von 5,6 Metern. Das Transportkonzept verzichtet auf aufwendige Schwer- und Sondertransporte. Die Turmdemontage kommt auf eine Recyclingquote von 100 Prozent. Und mit einer Nabenhöhe von bis zu 200 Metern trägt der Turm dem Trend zu immer höheren Windkraftanlagen Rechnung.
„Im Jahr 1998 haben wir das erste Fundament für eine Windkraftanlage gebaut – jetzt freuen wir uns, mit dem ersten Turm-Konzept einen weiteren Schritt in der über 70-jährigen Erfolgsgeschichte von Oehm zu machen, mit dem wir unsere Position in der Windkraft weiter ausbauen wollen“, sagt Peter Herbers, Geschäftsführer. Jörn Maathuis vom Management sagt, der Fokus liege auf Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit. „Wir bieten ein durchdachtes Portfolio, von Rückbau, Wegebau, Fundamentbau, Turmbau bis hin zur Anlagenmontage, das jetzt durch das neue Produkt „Turm“ ideal ergänzt wird. Auch zukünftig erbringen wir Leistungen für Turmmodelle anderer Hersteller.“
Auf dem Messestand stehen verschiedene Turmmodelle, frisch aus dem 3D-Drucker. Wer weiß, ob nicht auch die Originalteile von Betontürmen irgendwann das dem 3D-Drucker kommen. Fest steht aber, dass ein Unternehmen, das auch den Rückbau kennt, ein Turmdesign in dieser Hinsicht durchdacht anpacken wird. Das heißt so, dass die Türme problemlos nach 20 oder 30 Jahren abgebaut werden können. (nw)