Katharina Garus
Nordex hat die Katze aus dem Sack gelassen und angekündigt, was der Anlagenhersteller auf der Husum Wind im September präsentieren wird. Nur ein halbes Jahr nachdem Nordex im März seine 5-Megawattmühle mit 149-Meter-Rotor vorgestellt hat, bekommt die größte Turbine der Delta4000-Produktserie einen größeren Rotor: Auf der Husum Wind wird Nordex die N163/5.X präsentieren, die – wie der Name verrät – mit einem Rotordurchmesser von 163 Metern daherkommt. „Dreh- und Angelpunkt unserer Produktentwicklungsstrategie ist die kontinuierliche Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten unserer bewährten Delta4000-Plattform“, sagt José Luis Blanco, CEO der Nordex Group. „Einen weiteren Meilenstein erreichen wir jetzt mit der Einführung der N163/5.X“, ergänzt er.
Stärke bei schwachen Winden
Der größerer Rotor prädestiniert die N163/5.X im Vergleich zur N149/5.X natürlich für Standorte mit geringeren Windgeschwindigkeiten. Der vergrößerte Rotordurchmesser führt zu einer überstrichenen Fläche von 20 867 Quadratmetern. Bis auf die Länge der Blätter bleibt aber alles beim Alten: Die einteiligen Rotorblätter beruhen auf der bewährten GFK/Carbon-Differentialbauweise der N149. Maschinenhaus, Getriebe und alle Systemkomponenten der N149/5.X werden auch in der N163/5.X verbaut.
Flexibel auslegbar
Die N163/5.X bietet Nordex zunächst mit Nabenhöhen zwischen 118 und 164 Meter an. Eine Kaltklimavariante für den Betrieb bis -30 °C ist ebenfalls erhältlich. Im Vergleich zur aktuell in Serie produzierten N149/4.0-4.5 ergibt sich laut Nordex für die neue Anlage ein Mehrertrag von bis zu 20 Prozent. Die Typenzertifizierung und die Typenprüfung nach deutschem Baurecht hat Nordex bereits beim TÜV Süd beauftragt. Der Start der Serienproduktion der N163/5.X ist für 2021 vorgesehen.
Nordex präsentiert Halbjahreszahlen
Derweil ist die Geschäftsentwicklung bei Nordex im ersten Halbjahr „gemäß dem von der Nordex Group erwarteten Muster“ verlaufen, wie das Unternehmen im Zuge der Vorstellung der Halbjahreszahlen mitteilt. Demnach erzielte Nordex im ersten Halbjahr einen Konzernumsatz von 990,8 Millionen Euro (H1/2018: 957,1 Millionen Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern lag bei 17,1 Millionen Euro (H1/2018: 38,4 Millionen Euro), was einer EBITDA-Marge von 1,7 Prozent (H1/2018: 4,0 Prozent) entspricht.
Investitionen steigern
Niedrigere Errichtungszahlen und Umsätze hatte Nordex vor allem im Segment Projekte zu verzeichnen. Für die zweite Jahreshälfte rechnet das Unternehmen aber mit einem deutlich höheren Aktivitätsniveau und mit signifikant höheren Umsatzerlösen. Auch die Investitionen sollen hochgefahren werden: Statt der ursprünglich geplanten 120 Millionen Euro plant Nordex für das Gesamtjahr 2019 nun mit Investitionen in Höhe von rund 160 Millionen Euro. Sie sind insbesondere für zusätzliche Fertigungskapazitäten für Rotorblätter vorgesehen.