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Neue Märkte

Windkraft für Russland

Die FWT Production GmbH aus Waigandshain verkauft Windturbinen nach Russland. Die Firma Alten Ltd. hat den Auftrag zur Errichtung eines 51-Megawatt-Windparks innerhalb der Republik Kalmykien im südlichen Teil Russlands an die FWT vergeben haben. Priyutnenskaya VES 51 MW ist das erste große Multimegawatt-Projekt Russlands, das von einem privaten Investor errichtet wird. Dabei ist der 51-MW-Windpark der erste Bauabschnitt vom insgesamt 300 MW.

Kalmykien eine autonome Republik im südlichen Teil des europäischen Russlands. Sie liegt an der Nordwestküste des Kaspischen Meeres, besteht hauptsächlich aus Steppe ist von Wüstenbildung betroffen. Mittlerweile wird in Bezug auf die Republik von der ersten Wüste Europas gesprochen. Hier gibt es also reichlich Flächen und darüber hinaus ein Problem mit dem Klimawandel. Das Projekt ist von Bedeutung für den Energiesektor der Republik, da vor Beginn der Aktivitäten von Alten Ltd. der Strom für die Region vollständig importiert wurde.

Der Auftrag über die Realisation des Onshore-Windparks Priyutnenskaya VES 51 MW umfasst Planung, Lieferung und Montage der Anlagen vom Typ FWT 2.500 sowie die Erstellung der kompletten Infrastruktur. Die Lieferung der Windenergieanlagen soll Ende 2016 beginnen und die Inbetriebnahme im ersten Halbjahr 2017 erfolgen. Alten Ltd., eine Tochter der tschechischen Falkon Capital a.s., hat 2010 Windräder mit 2,4 Megawatt Leistung in der Republik Kalmykien ans Netz gebracht. Die Unternehmensgruppe Corporate Energies mit ihrer Tochter Energy Competence Centre (ECC) übernimmt das Management für die Umsetzung des Projekts für den Betreiber. Der deutsche Turbinenbauer FWT Production GmbH wurde 2013 auf Know-how-Basis von Fuhrländer und der Technik des Entwicklers W2E GmbH. FWT liefert Windenergieanlagen nach Kasachstan, Polen und Deutschland.

Russland ist bei Erneuerbaren ganz hinten in der G20-Gruppe. Das Ausbauziel bis 2020 des ehemaligen russischen Präsidenten Medwedew von 4,5 Prozent wurde mittlerweile auf zwei Prozent heruntergesetzt. Wenigstens die Stromproduktion aus großen Wasserkraftwerken, die nicht in die Gesamtbilanz der Erneuerbaren des Landes fließt, kommt auf 17 Prozent der gesamtrussischen Stromerzeugungskapazität. 2014 ist auch Russland der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien beigetreten. 2013 trat in dem Flächenland das erste Ökoenergie-Fördergesetz in Kraft. Seither hat der Solarsektor vom niedrigen Niveau kommen zugelegt. Aber richtig Fahrt nimmt der Regenerativmarkt in Russland längst nicht auf.

Laut russischem Windverband (RAWI) wollte Russland 2015 Windprojekte in Höhe von 50 MW ausschreiben, deren Installation für 2016 geplant war. Die Gewinner der Ausschreibung sollen feste Stromabnahmeverträge über einen Zeitraum von 15 Jahren erhalten. Weitere Auktionen sollen einen Zubau von 200 MW im Jahr 2017, 400 MW 2018 und 500 MW 2019 an Windenergie umfassen. Voraussetzung zur Qualifikation für die Ausschreibung bilden die Local-Content-Regelungen. Diese schreiben für die Projekte im Jahr 2016 einen einheimischen Anteil von 25%, 2017 von 40%, 2018 von 55% und 2019 von 65% vor. Der Anteil kann aus russischer Wertschöpfung oder einem Mitgliedsstaat der Eurasischen Wirtschaftsunion stammen. Um das Ausbauziel von zwei Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2020 zu erreichen, soll in Russland die installierte Windleistung bis dahin auf ein GW erhöht werden. Im Jahr 2014 lag sie bei 16 MW.

(Nicole Weinhold)