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Marktprognose Windenergie

2018 verspricht Onshore-Zubau von 4.000 MW

Für die „Kurzanalyse des Marktes für Windkraft in Deutschland 2018“ hat das Hamburger Beratungsunternehmen Övermöhle Consult amp; Marketing (ÖCM) mehr als 50 deutsche Windkraftprojektierer zu deren aktuellen Projektplanungen befragt. „Nach dem Rekordausbau der Windenergie im letzten Jahr wird die Zahl neu errichteter Windenergieanlagen in diesem Jahr erheblich sinken“, fasst ÖCM-Geschäftsführer Klaus Övermöhle das Ergebnis zusammen.

Gemäß den konkreten Planungen der befragten Windkraftprojektierer werden 2018 an Land etwa 4.000 Megawatt zugebaut. Das wären mehr als 25 % weniger als 2017, als der Zubau nach den von der Deutsche Windguard erhobenen Zahlen bei 5.333 MW lag. Der Bundesverband Windenergie (BWE) und VDMA Power Systems waren zu Jahresbeginn sogar von noch zurückhaltenderen 3.500 MW an neu installierter Anlagenleistung für das laufende Kalenderjahr ausgegangen. Offshore erwarten die Projektierer laut der ÖCM-Befragung eine Neuinstallation von 2.400 MW bis 2020.

Negativtrend gefährdet die Branche

Für 2019 rechnet Övermöhle mit einem Onshore-Zubau von nur noch 2.800 MW bis maximal 3.300 MW, wobei letztere nur erreicht werden könnten, wenn die angekündigten Sonderausschreibungen tatsächlich umgesetzt werden, so Övermöhle. Und „ich persönliche gehe aktuell nicht davon aus, dass die Sonderausschreibungen Wind an Land mit jeweils 2.000 MW in den Jahren 2019 und 2020 wirksam kommen“, ist er diesbezüglich skeptisch.

Mit den sinkenden Neuinstallationen sieht Övermöhle auch Arbeitsplätze gefährdet. Diverse Anlagenhersteller hätten bereits massiv Personal entlassen. Bedroht sieht er aber auch die Zulieferindustrie, die Logistikbranche und natürlich die Projektentwickler. „Die Konsolidierung unter den Projektierern wird weitergehen, da Deutschland mit mehr als 150 Firmen völlig überbesetzt ist“, sagt Övermöhle. Und weiter: „Die großen Player werden weiter an Marktmacht gewinnen. Aber auch die kleinen Projektierer haben ihre Daseinsberechtigung.“

Um den Negativtrend aufzuhalten, fordert Övermöhle unisono mit BWE und VDMA von der Bundesregierung, die Ausbaukorridore für Windenergie wie im Koalitionsvertrag angekündigt unverzüglich anzuheben.

Stagnation des Weltmarktes

Für den Weltmarkt prognostiziert Övermöhle zwar keinen Einbruch wie für Deutschland, aber auch kein weiteres Wachstum. „Die weltweiten Zubauraten werden in diesem Jahr mit 53.000 MW auf hohem Niveau stagnieren, obwohl die Stromerzeugungskosten aus Wind durch den starken Preisverfall bei den Anlagen auf teilweise unter 3,0 Cent pro Kilowattstunde gefallen sind“, sagt er. An vielen windgünstigen Standorten sei Windenergie weltweit mittlerweile wettbewerbsfähig mit neu errichteten beziehungsweise noch nicht abgeschriebenen konventionellen Kraftwerken – auch in Deutschland.

(Katharina Garus)