Nicole Weinhold
Das im australischen Adelaide ansässige Startup Ping hat eine Förderung von 170.000 Australischen Dollar von der Regierung erhalten, um ihr neu entwickeltes akustisches Überwachungssystem für Windturbinen fertig zu entwickelt und zu kommerzialisieren. Das Gerät gehört zu den ersten, die akustisch Rotorblätter überwachen. Mit dem Condition Monitoring System (CMS) könnte Dronen- und Servicemonteurs-Einsätze für die regelmäßige Wartung von Rotorblättern reduziert werden.
Solarbetrieben mit Magnet zur Installation
Ein erster tragbarer Ping-Monitor wurde im September 2018 vorgestellt. Mitte 2019 kommt nun eine überarbeitete Version auf den Markt, die mit Solarstrom arbeitet und mit einem Magnet am Turm der Turbine etwa zwei Meter über dem Boden installiert wird, oder dort in der Nähe.
Die neue Version wird von einer Kooperation zwischen Ping und der südaustralischen Satellitenkommunikationsfirma Myriota profitieren, die dafür sorgt, dass die akustische Überwachung Daten von überall auf der Welt an eine Cloud sendet.
Gerät erkennt Flugzeuge und Dronen
Es gibt rund 400.000 Windkraftanlagen auf der Welt, deren bis zu 80 Meter lange Flügel bis zu 300 km/h Geschwindigkeit beim Drehen erreichen. Das Gerät wurde an verschiedenen Standorten in Deutschland und den USA getestet. Laut Firmenchef Matthew Stead gibt es bereits Interessenten in Australien. „Wir nennen das eine intelligente Hörplattform, und was wir damit meinen, ist, dass unser Geräte zahlreiche Szenarien akustisch erkennt: Flugzeuge und Dronen, aber auch wilde, streunende Hunde, die man nicht an der Anlage haben will.
Das Herzstück der patentierten Technik ist der Algorithmus, der den Gesundheitszustand der Turbine einschätzen kann. Laut Hersteller gibt es 3.800 Rotorblattfehler im Jahr auf der Welt, die rund fünf Milliarden Dollar Schaden verursachen. Die Schäden beinhalten Blitzeinschläge, Schäden durch Regen, Wind und Sand. „Wir haben Anlagen gesehen, die schon seit einem Jahr kaputt waren oder Anlagen, die seit drei Jahren nicht gewartet wurden“, so Stead. Das könnte sich nun also mit dem neuen CMS ändern. Akustische Überwachung ist oft ein Teil des Monitorings am Triebstrang einer Windturbine.