Der kleine Vertikalachser von Luvside hat es der Jury offenbar angetan. Nachdem er schon 2015 ausgezeichnet wurde, erhielt er die Auszeichnung Best of des Industriepreises zusammen mit 49 Unternehmen auch in diesem Jahr auf der Hannover Messe. 250 Firmen gingen leer aus.
Prototypen des Vertikalachsers mit ein und zwei Kilowatt stehen unter anderem bei Bielefeld, in Nürnberg und Lübeck. Nachdem nun bewiesen ist, dass die Anlagen ein gutes Konzept haben und gut laufen, sollen die Herstellungskosten durch Start einer Serienfertigung reduziert werden. Dafür sucht das Unternehmen derzeit erfahrene, starke Partner.
Nach eigenen Angabe hat Luvside aus den Fehlern anderer Kleinwindanlagenhersteller gelernt und in das Design des Savonius-Windrads das Wissen daraus einfließen lassen. Ein Schwachpunkt sei, dass konventionelle Savoniusrotoren meist ein relativ hohes Eigengewicht und einen niedrigeren Wirkungsgrad als horizontale Kleinwindkraftanlagen haben. Sie brauchen also mehr Wind, um die gleiche Energieausbeute zu erzielen.
Was ist bei der Luvside-Anlage anders? Der Rotor ist mit einer effizienteren Rotorgeometrie mit markanten Vorflügeln ausgestattet. Eine intelligente Strömungsführung vermeidet Verwirbelungen und verhindert Effizienzverluste. Nach Herstellerangaben, hat die Turbine in komplexen 3D-Strömungsanalysen aus der Luft- und Raumfahrttechnik eine Leistungssteigerung von mehr als 25 Prozent gegenüber herkömmlichen Savonius-Geometrien bewiesen. Zudem wurde auf eine leichte Bauweise mit faserverstärktem Hochleistungskunststoff oder Aluminium Wert gelegt. So erzielt der Rotor gerade bei schwachen Winden Vorteile im Anlaufverhalten. Hinzu kommt eine Steuerungselektronik, die präzise auf den Niederdrehzahl-Generator abgestimmt ist. Sie regelt das optimale Zusammenspiel von Windkraft, Drehzahl und Stromabnahme. Um einen direkten Kraftschluss vom Windrad zum Generator herzustellen und die Anzahl der Bauteile zu reduzieren, wird dieser direkt in den Fuß integriert.
(Nicole Weinhold)