Das Industrieforum Pellets (IFP) ist die eine der drei großen internationalen Fachveranstaltungen der Pelletswelt. Neben dem IFP gibt es noch das Frühjahrstreffen der internationalen Pelletswelt im österreichischen Wels Anfang März auf der Pelletskonferenz und die World Bioenergy in Schweden in Jönköping Ende Mai. Das Industrieforum fand jährlich bisher Ende September/Anfang Oktober über zwei Tage in Stuttgart statt. Rund 450 Experten aus 40 Nationen zählt das Forum jedes Jahr. Parallel dazu wurde in den ersten neun Jahren auch immer die Pelletsmesse Interpellets abgehalten. In 2010 wurde die Interpellets aber erstmals ausgesetzt und in einen Zweijahreszyklus überführt. Auch die letzte Interpellets zeigt, dass der Besuch sich in den vergangenen Jahren nicht aufwärts entwickelte und mit rund 3.600 Besuchern an drei Messetagen überschaubar blieb, bei 112 Ausstellern. Die IFP-Premiere in Berlin wird damit erstens nicht von einer Interpellets begleitet, da die letzte Interpellets im vergangenen Jahr war, aber zweitens dürfte die Hauptstadt mehr Messebesucher versprechen als Stuttgart.
Der Veranstalter des Industrieforums Pellets, die Solar Promotion GmbH, die auch die Intersolar verantworten, gibt als Grund für den Wechsel vom Neckar an die Spree Berlins zentrale Lage und Erreichbarkeit in Europa an. Es dürfte neben dem organisatorischen und dem kalkulativen auch ein symbolischer Akt sein, die Holzpelletswelt aus der Provinz in das Zentrum nationaler und internationaler Wahrnehmung in Berlin neu zu platzieren.
Zwar sind die Schwergewichte des deutschen und österreichischen Wärmemarkts sowie die Kesselproduzenten hauptsächlich in Österreich beheimatet. Doch zum Industrieforum Pellets kommen Experten aus aller Welt. Und die österreichischen Kesselhersteller sind längst international aufgestellt. Berlin dürfte nicht nur die Erreichbarkeit, sondern auch die Attraktivität des IFP und der Interpellets steigern. In Stuttgart jedenfalls war die Veranstaltung an die Grenze des Möglichen geraten. Mit dem Wechsel nach Berlin könnte insbesondere für die Interpellets ein neuer Schub bei den Besucherzahlen entstehen. Man darf gespannt sein, welchen Schub die Hauptstadt dem IFP und dann auch der nächsten Interpellets bringt. (Dittmar Koop)