Auf der Wind Europe gibt es reichlich Austausch an den Messeständen.
Die Wind Europe öffnet im April ihre Pforten in Kopenhagen. Die Messe ist bereits ausgebucht, der Kongress verspricht spannende Diskussionen.
Nicole Weinhold
Wind Europe, die jährliche Veranstaltung des europäischen Windenergieverbands, kehrt in diesem Jahr nach Dänemark zurück – der Heimat der Windenergie. Hier hatte bereits die Vorgänger-Organisation Ewea Jahrestreffen veranstaltet: Vom 8. bis 10. April versammelt sich nun die internationale Windindustrieszene in Kopenhagen zur Jahreskonferenz mit angeschlossener Messe.
An den drei Tagen werden mehr als 15.000 Besucher:innen im Bella Center erwartet. Und mehr als 500 Unternehmen werden auf der längst ausverkauften Ausstellungsfläche bereit sein, ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren und wirtschaftliche und technologische Möglichkeiten mit Besucher:innen zu diskutieren.
Das vergangene Jahr war ein Wendepunkt für Europa. Mit der zunehmenden Konkurrenz aus China und den neuen politischen Gegebenheiten in den Vereinigten Staaten hat sich auch die Energiedebatte hierzulande und bei unseren Nachbarn verschoben. Die Verbesserung der globalen Wettbewerbsfähigkeit hat daher für die neue EU-Kommission Priorität. Die Bereitstellung sauberer, einheimischer erneuerbarer Energien wird bei der Bewältigung dieser Herausforderung im Mittelpunkt stehen. Und die Windenergie wird dabei weiterhin eine Hauptrolle spielen.
Lieferkette: Können wir in Europa noch Wind produzieren? Diese Frage wird in einem der Eröffnungspanels diskutiert. Die Lieferketten für Windenergie in Europa müssen lückenlos funktionieren, um die EU-Ziele zu erreichen. Stagnierende Installationen und starker internationaler Wettbewerb sind eine Hürde für neue Investitionen in der Lieferkette. Branchenführer und politische Entscheidungsträger erörtern im Rahmen des Panels am 8. April ab 11 Uhr, wie Engpässe in der Lieferkette beseitigt werden können.
15 Tausend Besucher:innen werden mindestens zur Wind Europe erwartet.
Roadmap für Technologie
Auch um die Bedeutung der Forschung (F&I) für Europa wird es gehen. Im April wird Etip-Wind, die Europäische Technologie- und Innovationsplattform für Windkraft, ihre Roadmap veröffentlichen, ein neues strategisches Dokument, das auf EU- und nationaler Ebene umgesetzt werden kann. Die Sitzung wird sich am 8. April ab 11:45 Uhr auf den Austausch der wichtigsten Ergebnisse konzentrieren und erörtern, wie die europäische F&I-Zusammenarbeit durch eine öffentlich-private Partnerschaft für Wind-F&I gefördert werden kann.
Wichtiges Thema bleiben die Genehmigungen: Wird es besser? So die namensgebende Frage eines weiteren Panels an diesem Tag, das um 14 Uhr startet. Genehmigungen sind in vielen Teilen Europas nach wie vor ein Hindernis für den Ausbau der Windenergie. Mit der überarbeiteten Richtlinie über erneuerbare Energien wurden einige neue Regeln eingeführt, die für Verbesserungen sorgen könnten. Dort, wo sie umgesetzt wurden, wie in Deutschland, hat dies bereits einen großen Unterschied gemacht. Aber andere Länder kommen bei der Umsetzung nicht schnell genug voran. Mehr Aufmerksamkeit muss der Raumplanung, der Digitalisierung, der Schaffung von zentralen Anlaufstellen und dem öffentlichen Interesse gewidmet werden. In dieser Sitzung wird es darum gehen, wie der Prozess beschleunigt und Projekte, die sich noch immer verzögern, auf den Weg gebracht werden können.
Mehr Aufmerksamkeit für Digitalisierung und die Schaffung von zentralen Anlaufstellen
Repowering-Regeln für den Fortschritt
Außerdem soll es um 14 Uhr in einer parallelen Session ums Repowering gehen, genauer um die Frage: Warum passiert es nicht? Die ältesten Windparks befinden sich oft an Standorten mit hervorragenden Windverhältnissen, haben aber die am wenigsten effizienten Turbinen. Das Repowering mit neuen Turbinen verbessert die Erträge an den Standorten massiv, daher wäre ein beschleunigter Ersatz alter Anlagen ein Vorteil für die Energiewende. Aber in vielen europäischen Ländern gibt es keine wirksamen Repowering-Strategien. Die vorgesehene Podiumsdiskussion soll die Frage klären, ob und wie wir das Repowering alter Windparks vorantreiben können. Die Teilnehmer:innen der Konferenz erwartet ein vielfältiges Programm mit zahlreichen parallelen Paneldiskussionen, mit Postersessions und einem gesonderten Programm für Student:innen.
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