In dem Örtchen Mirow, Mecklenburg-Vorpommern, wurde zu DDR-Zeiten Tabak angebaut. Und zwar genau da, wo jetzt der Solarpark Mirow von der Firma Kannich Solar mit 1,8 Megawatt Leistung installiert wurde. Nach der Wende wurde dort ein Gewerbegebiet erschlossen, das aufgrund seiner Größe reichlich freie Flächen aufweist. Schon seit 2010 gibt es ein Konzept zur Entwicklung eines Solarparks im Mirower Gewerbegebiet. Zwischenzeitlich hat die Stadt beschlossen, die Planung der Sybac-Solar AG zu überlassen, da mit dem bisherigen Planer nichts auf dem Gelände passiert ist. Es seien keine greifbaren Ergebnisse erzielt worden, hieß es in der Begründung zum Beschluss. Bürgermeister Karlo Schmettau ist nun froh, dass rund 20 Prozent der Fläche für den Solarpark genutzt werden. Die für 30 Jahre garantierten Pachteinnahmen sind für die Stadt eine wichtige Einnahmenquelle. Zudem trägt der Solarstrom aus Mirow dazu bei, den CO2 Ausstoß zu verringern. "So ist das Projekt für alle Beteiligten eine runde Sache“, meint Karlo Schmettau
Die Krannich Projekt GmbH war für die Planung verantwortlich und realisierte den Bau des Parks innerhalb von zwei Monaten. Aufgrund von Verzögerungen beim Netzanschluss speist der Park seit Mitte Januar ein. Zwar wollte die Stadt ursprünglich eine größere Fläche für die Solarenergie freigeben, doch der Netzbetreiber hat maximal die jetzt angeschlossenen 1,8 MW genehmigt.
Übrigens: Die dunklen Tabaksorten Geudertheimer und Friedrichstaler wurden in der Zigarrenfabrikation verwendet. Die hellen Sorten Burley und Virgin finden noch heute ihren Absatz als Zigarettentabak. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde durch einen gesetzliche verordneten Beimischungszwang deutscher Tabake der Absatz gesichert. Zigaretten mit einem Anteil deutschen Tabaks finden sich noch heute in Roth-Händle-Zigaretten. (Nicole Weinhold)