Die Gezeitenlagune wäre ein Großprojekt von beachtlichen Ausmaßen: Fünf Millionen Tonnen Steine müssten für den Bau bewegt werden. Dafür soll die Gezeiten-Lagune vor Swansea elf Prozent der Haushalte in Wales mit Ökostrom versorgen und 236.000 Tonnen CO2 sparen. So funktioniert das ungewöhnliche Kraftwerk:
16 Turbinen sollen bei Ebbe und Flut zur Stromproduktion beitragen, indem bei Hochwasser die Schleusen geschlossen sind. So steigt das Wasser auf der Außenseite der Mauer. Ist das Wasserniveau in der Lagune deutlich niedriger, öffnen sich die Tore, sodass Wasser durch die Turbinen strömen kann. Das Gleiche geschieht mit den flexiblen Turbinen auch umgekehrt, wenn das Wasser wieder zurück fließt. 14 Stunden sind die Turbinen täglich in Betrieb. Anlagenleistung: 240 bis 320 Megawatt. Auch in anderen Buchten plant die Firma den Ausbau ihrer Lagunen, die insgesamt eine Leistung von 7.300 Megawatt bereitstellen sollen.
Bauantrag genehmigt
Das Unternehmen Tidal Lagoon Power bekam im März das Okay für den Bauantrag. Der Antrag wird nun von der Öffentlichkeit geprüft. Dann folgt der Beschluss der Regierung, ob das Projekt genehmigt wird oder nicht.
Wenn mit der Konstruktion 2016 begonnen würde, könnte und ab 2019 der erste elektrische Strom bereitgestellt werden. Damit würde das Gezeitenkraftwerk noch vor dem im Südwesten Englands geplanten Atomkraftwerk Hinkley Point C in Betrieb gehen. Die Lebensdauer einer Gezeitenlagune beträgt rund 120 Jahre und übertrifft damit deutlich die eines Kernkraftwerks.