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Bangladesh

Heute schon vier Millionen Solarhaushalte

Seit dem Jahr 2003 wurden in Bangladesh 3,95 Millionen netzferne Solaranlagen installiert. Das geht aus einem aktuellen Bericht in der New York Times hervor. Zum Vergleich: In Indien mit seinen 1,2 Milliarden Menschen sind es nur 350.000 Haushalte. Der große Erfolg im Nachbarland Bangladesh erklärt sich demnach über den günstigen Preis der solaren Elektrifizierung. Langfristig seien die Sonnenmodule günstiger als das Kerosin für den Generator. Umgerechnet 38 Dollar pro Monat koste der Generator, um ein Haus mit drei Zimmern zu beleuchten. Für Solarstrom seien es nur 17 Dollar nach dem Abbezahlen eines Kredits von 83 Dollar.

Nur 25 Prozent der 160 Millionen Menschen in Bangladesh haben eine stabile Stromversorgung. Aber selbst geringe Mengen an Strom haben elementare Bedeutung für die ärmsten Bevölkerungsschichten - für Lampen, Handys, Ventilatoren, Wasserpumpen, Krankenhäuser. Während in den ländlichen Regionen diese leise Revolution vonstatten geht, ersetzen Solaranlagen nach Berechnungen von Idcol 242 Tonnen Kerosin für umgerechnet 300 Millionen Dollar pro Jahr.

Verantwortlich für den Erfolg der Solarenergie in Bangladesh ist vor allem die Infrastructure Development Company Limited (Idcol), eine staatliche Energie- und Infrastrukturgruppe, die sich für mehr als 90 Prozent der Solarinstallationen verantwortlich zeichnet. Der Erfolg erklärt sich durch gute Finanzierungsangebote für sehr arme Teile der Bevölkerung. Zudem gibt eine gute Vernetzung mit 56 Organisationen. Zudem bietet Idcol auch Produkte an, die für Haushalte mit geringem Einkommen attraktiv sind.

Es gab aber auch schon Rückschläge: Die jährlichen Verkaufszahlen sanken vor ein paar Jahren von 90.000 auf 55.000, weil qualitativ minderwertige Solaranlagen auf dem Markt waren. Idcol hat darauf hin in einer Werbekampagne vor schlechten Kopien gewarnt. (Nicole Weinhold)