"Wir haben unseren Service international organisch aufgebaut", erzählt Ulrich Schomakers, Geschäftsführer des Windkraft-Serviceunternehmens aus Rheine. Schritt für Schritt sei man von der Anlagentechnik von GE auch zur Wartung und Reparatur von Vestas-Anlagen übergegangen, zunächst im europäischen Ausland, in Spanien und Italien. Den US-Markt habe man zunächst über den Ersatzteilmarkt erschlossen, das heißt Kundenkontakte wurden über Lieferung von Ersatzteilen aufgebaut. Ähnlich verhält es sich auch in Japan.
Und das ist ein interessanter Aspekt. Availon berichtet von einer starken Nachfrage aus Japan. "Die nun fünfjährige Kooperation mit der japanischen EOS Engineering amp; Service Co., LTD entwickelt sich überaus dynamisch", teilt Availon Geschäftsführer Markus Spitzer mit. Die Zusammenarbeit habe mit der Lieferungen von Availon-Netzkoppelschützen für Windenergieanlagen vom Typ GE1.5 begonnen und erweitert sich nunmehr auch um den Bereich Großkomponenten, wie etwa Getriebe, Generatoren oder Hauptlager. Das herstellerunabhängige Serviceunternehmen EOS Engineering amp; Service betreut in Japan rund 250 Windenergieanlagen, darunter rund 180 vom Typ GE 1.5.
Europa ist mit den Service fünf Jahre weiter als USA
Voraussetzung für den Erfolg im Ausland ist in erster Linie natürlich der Bedarf dort. In den USA galt etwa über viele Jahre, dass der Betreiber den Service im Wesentlichen selbst macht. Beauftragt werden dort oft eher auf bestimmte Arbeiten spezialisierte Firmen, etwa für den Ölwechsel. Wenn der Betreiber den Service selbst macht, dann will er natürlich Kosten sparen. Deshalb denken auch hierzulande viele Betreiber darüber nach, den Service selbst zu machen. Aber vorsicht! Am Ende kann es auch teurer werden, weil man nicht dienötigen Erfahrungen hat. Schomakers schätzt: "Bei der Instandhaltung ist Europa den USA mehr als fünf Jahre voraus." Vollwartung gebe es dort gar nicht. "Die Amerikaner haben versucht, die Instandhaltungskosten gering zu halten. Doch jetzt erreicht sie die Bugwelle der Schäden. Und das drückt auf die Wirtschaftlichkeit." Er gibt zu bedenken, dass in den USA der Gaspreis tief ist. Wer keinen Abnahmevereinbarung PPA habe, müsse mit 20 bis 30 Dollar pro Megawattstunde auskommen. (Nicole Weinhold)