Was soll das bedeuten? In den USA hat sich der Ice Bucket Challenge zum Megatrend für die Youtube-Welt entwickelt. Jetzt kennen alle die Nervenkrankheit ALS. Klar dass ein solches Gaudi mit Wassereimer und Eis, das dann auch noch für wohltätige Zwecke ist, auch in Deutschland gut ankommt. Und klar auch, dass man nicht nur gegen ALS ein Zeichen setzen will. Aber bei dieser seltsamen Truppe, sind doch die Ideen ein bißchen durcheinander geraten. Da dürfte eine Erfrischung sicher angebracht sein. Hier geht es zum Youtube-Video der Einwasserdemo!
Gegen Windkraft und für die Energiewende geht nicht
Und das nochmal zusammenzufassen: Das Aktionsbündnis Pro Märchenland spendet für die Erforschung der Nervenkrankheit ALS, außerdem gegen die Einleitung von Salzwasser in die Weser UND dann wollen die vier Protagonisten aber auch noch gegen Windkraft demonstrieren. Genauer: gegen die "Industriealisierung des Oberweserberglandes mit bis zu 100 Großwindrädern" wie es in der HNA heißt. Auf der Website von "Pro Märchenland" ist dann schnell klar, dass es sich um eine knallharte Website gegen Windkraft handelt. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass sich die Eiswasser-Fans mit ihrem "Energiewende"-Wagen haben filmen lassen, dann muss man sich fragen: Leben diese Leute tatsächlich in einem Märchenland, in dem die Energie wie gebratene Hähnchen vom Himmel fällt? Oder gibt es da den Zauberesel, der Strom kackt? Naja, als Bioenergie ist das vorstellbar.
Jedenfalls weiß wohl auch Hessen Ministerpräsident Volker Bouffier von der CDU, dass die Energiewende nicht ohne Windkraft zu haben ist. Es sei denn, man gehört zur Gruppe der Nimbys - Not In My Back Yard. Heißt: Finde ich toll, aber bitte nicht in meiner Nähe. Um noch einmal Bezug zu nehmen auf die Website der märchenhaften Windkraft-Gegner: Bevor eine Windturbine genehmigt wird, werden entsprechende Vogelzählungen vorgenommen. Gebaut wird nur dort, wo keine Arten gefährdet sind. Einmal davon abgesehen, dass viel mehr Tiere auf deutschen Straßen verenden. Außerdem werden auch entsprechend Schalluntersuchungen gemacht und Abstände zur Bevölkerung eingehalten. Und ohne globale Energiewende wird es langfristig nicht besonders märchenhaft auf der Welt, das wird der Weltklimarat gern bestätigen. (Nicole Weinhold)