Wie das Unternehmen im niedersächsischen Neustadt am Rübenberge am Freitagnachmittag mitteilte, ist Alexander Jäger-Bloh am 28. Oktober wohl unerwartet während seines Frankreichurlaubs gestorben. Der zuletzt 64 Jahre alte Gründer und Geschäftsführer des Wind-, Solar- und Bioenergieanlagen projektierenden Unternehmens hatte als Landwirt mit Gleichgesinnten einen Biolandbetrieb aufgebaut und war Tierarzt, ehe er Ende der 1990-er Jahre die Unternehmen der heutigen Dean-Gruppe gründete. Die Friedensbewegung zu Ende der 1970-er Jahre und die Reaktor-Havarie des Atomkraftwerks Tschernobyl in der heutigen Ukraine von 1986 sowie später die unübersehbaren Spuren des Klimawandels nennt das Unternehmen in einem Nachruf auf Jäger-Bloh als prägend für die Motivation Jäger-Blohs zu seinem Beruf für den Ausbau der Erneuerbare-Energien-Anlagen.
Mit Jäger-Bloh hatte die Dean-Gruppe zuletzt wiederholt frühzeitig auf die Installation jeweils neuester Großwindenergieanlagen gesetzt. So errichtete das Unternehmen 2020 in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Oyten eine der ersten Windturbinen in Deutschland an Land mit fast 160 Meter Rotordurchmesser und mit deutlich über fünf Megawatt (MW) – eine 5,3-MW-Anlage vom Typ GE 158-5.3. Voriges Jahr, 2021, nahm das Unternehmen bei Stade den Windpark Brest mit fünf Vestas-Anlagen mit jeweils 5,6 Megawatt vom Typ V150-5.6 MW in Betrieb.
Zudem war Jäger-Bloh in Gerichtsverfahren in Bezug auf Projekte der Dean-Gruppe gegen die Praxis der Deutschen Flugsicherung (DFS) und deren Praxis vorgegangen, bis zu 15 Kilometer breite Korridore rings um Flugsicherungsanlagen wie sogenannte Drehfunkfeuer von Windturbinen freizuhalten. Die Dean-Gruppe hatte dort zusammen mit anderen Projektierern sich für einen raschen Austausch weniger windkraftsensibler modernerer Drehfunkfeuer eingesetzt. Die neue Bundesregierung arbeitet derzeit an Neuregelungen, wonach die Modernisierung der Flugsicherung für Windparkprojekte neue Räume schaffen soll.
Zuletzt betrieb die Dean-Gruppe unter Jäger-Bloh auch den Einstieg in Geschäftsfelder wie Elektromobilität, Energiespeicher und den Stromhandel. Über konkrete und die nächsten Neuorganisationsschritte für die Nachfolge in der Unternehmensführung machte das Unternehmen zunächst keine direkten Angaben. Allerdings teilten die Ehefrau des Firmengründers, Gabi Bloh, sowie der kaufmännische Prokurist Torsten Flemming mit, dass Jäger-Blohs Tochter Marielena Bloh und Jäger-Blohs jüngerer Sohn Julian Bloh „bereits in die Nachfolgeregelungen der Unternehmensgruppe integriert“ seien. Gabi Bloh und Torsten Flemming vertreten nun aktuell die Geschäftsführung.
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