Das Dewi ist ein internationaler Windenergiedienstleister. Zum Portfolio gehören Leistungen im Bereich der Performance, Messungen, Effizienz, Forschung und Bildung. Am Donnerstag feierte es seinen 25. Geburtstag in Wilhelmshaven, wo der Hauptsitz liegt. Seit dreieinhalb Jahren gehört Dewi zu UL (Underwriters Laboratories), einem unabhängigen weltweit operierenden Unternehmen auf dem Gebiet der Sicherheitswissenschaft. Das hat die Strukturen des Dewi verändert. Gleichwohl, die Zügel hat immer noch Jens-Peter Molly in den Händen. Ein Interview:
25 Jahre Dewi. Wo liegt der Hauptverdienst Ihres Instituts?
Jens-Peter Molly: Dewi ist als Teil der Windenergieszene weltbekannt, egal wo man hinkommt. Wir haben die deutsche Windindustrie ins Ausland begleitet und Dewi als globale Marke etabliert. Das sieht man daran, dass der Shareholder UL entschieden hat, dass der Name Dewi beibehalten wird, obwohl wir eigentlich offiziell umbenannt wurden.
Wo sehen Sie die Zukunft des Dewi?
Wir wollen ganz klar weiter global expandieren. Dazu sehen wir gute Chancen. Die Windenergie ist als Energiequelle nicht mehr wegzudenken. Und das nicht nur in Deutschland. Es gibt viele Länder, die Umweltprobleme haben. Wenn ich mir China anschaue mit der Luftverschmutzung, Indien mit dem krassen Energiemangel. Brasilien, wo die Wasserreservoires leer sind. Es ist global eine riesige Möglichkeit weiterzuwachsen.
Und Sie persönlich? Sie haben Dewi aufgebaut. Denken Sie daran, sich zurückzuziehen?
Eigentlich hätte ich mich ja schon zurückziehen müssen, aber es macht einfach Spaß. Ich mache mir darüber also derzeit keine Gedanken.
Welche Rolle spielt die deutsche Windenergie international?
Deutschland ist der Vorreiter. Nach und nach hat die Idee von der Windenergie auch von der übrigen Welt Besitz ergriffen. Die Energiewende ist jetzt ein Wort, das die Welt adaptiert hat. So wie der Ausdruck ‚Kindergarten‘ in die englische Sprache übernommen wurde.
Deutschland war früh dabei. Wo steht es jetzt?
Wir haben eine führende Industrie, weil es über lange Zeit einen stabilen Markt gab. Es war möglich, innovativ zu sein. Die Größe der heutigen Anlagen hätte man 1990 nicht mal gewagt auszusprechen. Ich erinnere mich noch, dass man schon in den frühen 90ern gesagt hat, die Windenergie sei ausgeforscht. Da gäbe es kein Potenzial mehr. Das war natürlich ein Irrtum.
(Nicole Weinhold)