Neue Installationsverfahren und Materialien sollen es ermöglichen, dass neue Windturbinen demnächst bis zu 170 Meter Nabenhöhe erreichen. Der Windkraftspezialisten und Anlagenbauer K2 Management ist dieser Ansicht. Tatsächlich sind die Turbinen in den vergangenen Jahren nicht nur immer leistungsstärker geworden, sondern haben auch an Höhe und Rotorblattlänger mächtig zugelegt. Größere Windgeschwindigkeiten und gleichmäßigere Winde locken in der Höhe. K2 führt Erfahrungswerte aus Projekten für verschiedene Kunden rund um den Globus an, dass die Höhe von Windkrafträdern in den nächsten Jahren sehr wahrscheinlich bis auf 170 Meter zunehmen wird.
Neue Windräder sind zum Teil schon jetzt mit ihrer Flügelspitze höher als der Londoner 30 St Mary Axe, häufig The Gherkin (englisch für Gurke) genannt. Der Turm kommt auf 180 Meter. Neue technologische Entwicklungen, wie beispielsweise modulare Betonstrukturen, werden nach Ansicht von K2 diese Entwicklung vorantreiben. Seit 1999 hat die durchschnittliche Nabenhöhe um 48 Prozent zugenommen. K2 Management hat nach eigenen Angaben ein klares Verständnis davon, wie man hybride Windradkonzepte von bis zu 170 Metern baut.
So sei beispielsweise eine am Rande eines Waldstücks platzierte Drei-Megawatt-Windanlage, auf die der Wind mit durchschnittlich sechs Metern pro Sekunde auftrifft, 13 Prozent mehr Windgeschwindigkeit ausgesetzt, wenn man die Höhe der Windanlage von 70 auf 140 Meter verdoppeln würde. Die Prognose für den jährlichen Energieertrag würde sich aufgrund des geringeren aerodynamischen Oberflächenwiderstandes und der veränderten Viskosität der Luft um nahezu 30 Prozent erhöhen. "Von 70 Meter auf 170 Meter zu gehen, steigert demnach den prognostizierten Energieertrag im Schnitt um 35 Prozent", so das Unternehmen: Je komplexer das Terrain – beispielsweise Wälder, Hügel, Gebirge, Gebäude – desto größer die Auswirkung höherer Turbinentürme.
(Nicole Weinhold)