Wie der dänische Windenergieweltmarktführer bereits zum Jahreswechsel bekannt gab, ist das mit 115,5 Meter langen Rotorblättern ausgestattete neue Rekordmodell der Windkraft an seinem Teststandort Østerild nun in Betrieb gegangen. Vestas stellt für den im Februar 2021 angekündigten Anlagentyp eine jährliche Stromerzeugung von 80 Gigawattstunden in Aussicht, solange der Standort erwartbar gut ist und die Instandhaltung günstig verläuft. Dies entspräche einer sehr hohen jährlichen Auslastung der Anlage von umgerechnet 5.333 Stunden der 8.760 Jahresstunden unter Volllast.
Die neue Offshore-Testanlage an der dänischen Nordseeküste könnte den Titel der weltweit größten installierten Windturbine für nur sehr kurze Zeit innehaben. Wettbewerber Siemens Gamesa hatte am 20. Dezember drei genau 115 Meter lange Rotorblätter für die Montage des Prototyps einer ebenso weit ausgreifenden Offshore-Anlage verschifft. Auch diese Anlage, die SG 14-236 – wird 236 Meter Rotordurchmesser haben. Sie ist zunächst für eine Nennleistung von 14 Megawatt (MW) vorgesehen, soll aber mit 15 MW Strom ernten können, insofern die Umgebungsbedingungen im Wind oder das Betriebsführungskonzept der Eigentümer dies zulassen. Die Inbetriebnahme war bis Ende 2022 angekündigt und wird demnach vielleicht in den nächsten Tagen erfolgen.
In China könnten als nächstes noch größere Prototypen in Betrieb gehen. Allerdings lassen die eigentlich zu erwartenden Hinweise auf beginnende Installationen oder auf Vorbereitungen einer Inbetriebnahme der dort angekündigten 16- bis fast 17-MW-Anlagen auf sich warten. Das Unternehmen Mingyang hatte beispielsweise zum Jahresende die Installation einer Testanlage für ein Modell mit 16,6 MW und 242 Meter Rotordurchmesser angekündigt, der Konzern CSSC Haizhuang ein Modell mit 16,7 MW und 256 Meter Rotordurchmesser in Aussicht gestellt. Die Verlautbarungen der Chinesen sind widersprüchlich. Statt neue Details zu den Prototypen zu nennen, ließen beide Herstellerunternehmen kürzlich erkennen, dass sie ihre 16-MW-Plattformen noch einmal größer auslegen wollen. Im Dezember vermeldete Mingyang die Fertigstellung eines ersten Rotorblattes für eine Anlage mit 260 Meter Rotordurchmesser. Und CSSC Haizhuang deutete Ende November die Entwicklung einer Anlage mit ebenfalls 260 Meter Rotordurchmesser und 18 MW Nennleistung an.
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