Bei Japans zweiter Offshore-Windenergie-Ausschreibungsrunde waren sie Mitte Dezember erfolgreich. Nun wird klar, dass die Investoren und projektierenden Unternehmen des 684-Megawatt-Meeresprojekts vor den Städten Murakami and Tainai die dann vielleicht weltweit leistungsstärksten Windturbinen errichten wollen. RWE sowie der Mehrzweckkonzern Mitsui und Gasversorger Osaka Gas werden wollen offenbar ihr Vorhaben mit 38 GE-Anlagen vom Typ Haliade-X mit 18 Megawatt (MW) Nennleistung planen. Der Turbinenbauer hatte die Anlagenneuentwicklung im März exklusiv vor Investoren angekündigt.
Die zweite Offshore-Windenergie-Auktionsrunde des ostasiatischen Inselstaates hatte zu drei Zuschlägen geführt: Außer dem Konsortium mit RWE gab es grünes Licht auch für je ein von den Japanischen Konzernen Sumitomo und Jera geführtes Konsortium. Beide sehen Errichtungen der schon mit Prototyp errichteten Vestas-Windenergieanlage V236-15 MW vor. Das von Sumitomo mit projektierte Windparkvorhaben ist ein 420-MW-Projekt, das Projekt mit Jera-Beteiligung soll zu einen 315-MW-Windpark entstehen lassen. Für alle drei Windparks erwarten Japanerinnen und Japaner nun eine Inbetriebnahme bis 2028 oder 2029.
Die von etablierten traditionellen Windenergieanlagenbauern bislang größten Offshore-Windenergieanlagen der Welt, die schon als real im Wind installierte Prototypturbinen existieren, sind V236-15 MW von Vestas sowie SG 14-236 von Siemens Gamesa. Die auf mindestens 14 MW ausgelegte Siemens-Gamesa-Anlage lässt sich an geeigneten Standorten und mit dem geeigneten wirtschaftlichen Betriebskonzept ebenfalls mit 15 MW betreiben lässt. Die GE-Anlagen der Haliade-Bauplattform haben bislang im Prototypstatus den Betrieb mit 14,7 MW und 220 Meter Rotordurchmesser nachgewiesen. Die weltweit größte installierte Prototypanlage stammt allerdings aus der Fertigung eines jüngeren chinesischen Windturbinenherstellers. Mingyang hatte im Sommer eine Anlage vom Typ Myse 16.0-242. Insgesamt drei chinesische Windenergieanlagenbauer entwickeln derzeit ebenfalls Anlagen mit 18 und mehr MW. Die Nennleistung einer Turbine entspräche damit dem Dreifachen der heute größten in Deutschland für Windparkerrichtungen an Land verfügbaren Anlagen.
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