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Irena-Stromkostenbilanz

Grünstrom-Anlagen weltweit erzeugen günstiger denn je

Trotz gestiegener Rohstoff-, Material- und Ausrüstungskosten sanken die weltweiten durchschnittlichen Kosten von Sonnen- und Windstrom der neu ans Netz gegangenen Anlagenparks um 13 bis 15 Prozent. Dies meldete jetzt die Welt-Erneuerbare-Energien-Organisation Irena. Die jährliche Statistik der Irena, Renewable Power Generation, bilanziert die Kosten gemäß einer Gewichtung beispielsweise des regional unterschiedlichen Wind- oder Sonnenaufkommens. Im Einzelnen verzeichnete Irena  einen Rückgang der Kosten für Strom aus 2021 ans Netz gegangenen Windparks an Land um 15 sowie für Strom aus neuen Offshore-Windparks und neuen großen Anlagenparks der Photovoltaik (PV) um jeweils 13 Prozent. Die Errichtungen der Erneuerbare-Energien-Anlagen im vergangenen Jahr könnten 2022 zu einem Rückgang der weltweiten Stromerzeugungskosten von zusammengerechnet 55 Milliarden US-Dollar führen, so überschlagen die Irena-Autoren die Bedeutung der sinkenden Grünstrom-Erzeugungskosten durch die jüngsten Erneuerbaren-Technologien.

Um die Bedeutung für die aktuelle Situation richtig einzuschätzen, nennt die Irena-Studie auch einschränkende Hintergrundinformationen. So sei davon auszugehen, dass sich die Kostensteigerungen bei Material und Einzelkomponenten erst 2022 in höheren Anlagenpreisen und so in den direkten Stromerzeugungskosten neuer Anlagenparks auswirken. Tatsächlich mussten Windturbinenhersteller 2021 das Schwinden ihrer Gewinnmargen einräumen, weil sie die Anlagen zu vereinbarten Preisen ohne Berücksichtigung schon eingetretener Kostenexplosionen ausliefern mussten. Rohstoffpreise oder Lieferengpässe für wichtige Komponenten entstehen derzeit aufgrund der Maßnahmen gegen das in der Ukraine Krieg führende Rohstofflieferland Russland oder aufgrund internationaler Handelsstreitigkeiten. Beides nimmt seit Mitte vergangenen Jahres fast stetig zu.

Zudem hält Irena fest, dass die mittleren gewichteten Stromerzeugungskosten für 2021 neu errichtete Windparks an Land in 7 der 25 wichtigsten Onshore-Windkraft-Märkte auch zunahmen sowie die PV-Stromkosten aus großen Anlagenparks in 3 der 25 wichtigsten PV-Märkte.  

Die mittleren gewichteten Stromlieferkosten erreichten damit bei neuen Windenergieanlagen an Land einen Wert von 3,3 US-Cent pro Kilowattstunde (kWh), was gemäß zuletzt stark gesunkenem Euro-Handelswert dem Wert in Euro-Cent entspräche. Bei PV-Parks beträgt der weltweite Mittelwert nun 4,8 US-Cent und bei Offshore-Windstrom aus Installationen von 2021 sank der Erzeugerpreis auf 7,8 Cent pro kWh. Der schon langjährige Rückgang der Erneuerbaren-Stromerzeugungskosten lässt sich gemäß Irena mit einem beeindruckenden 88-Prozent-Minus seit 2010 bei den PV-Erzeugungskosten in großen Anlagen, mit einem ebenfalls hohen 68-Prozent-Minus der Windenergie an Land sowie einem 60-Prozent-Minus der Offshore-Windenergie belegen. Demgegenüber stehen nun rasante Preissprünge bei Kohle und Gas als wichtigste fossile Energieträger für Strom, besonders auch in Deutschland.

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