Als Franzose in Deutschland bin ich beeindruckt von den inzwischen rund 28.200 Windenergieanlagen. Außerdem soll Strom ab 2035 nur noch aus regenerativen Quellen kommen. Und ich staune, was vor dem Hintergrund von Energiekrise und Ukrainekrieg, Preisanstieg auf den Rohstoffmärkten und Verzögerungen in den Lieferketten möglich ist: Wir erleben einen Minister Habeck, der sich stark macht für Unternehmen. Ebenso hoffnungsvoll ist der Ausgang der Präsidentschaftswahl in Frankreich. Der Sieg von Macron lässt Hersteller, Projektentwickler und Investoren aufatmen. Aber aufgepasst! Er muss noch die Parlamentsmehrheit im Juni erringen, was nicht selbstverständlich ist. Wir haben einen Wahlkampf erlebt, der sich schließlich auf die Frage der Kaufkraft der Haushalte fokussierte. Die Kandidaten wurden zurecht dazu gedrängt, sich mit ihren Maßnahmen zugunsten der Umwelt zu positionieren. Hohe Energiepreise, drohende Energieknappheit und die Frage der Unabhängigkeit haben auch hier die Erneuerbaren ins Spotlight gerückt. So weit wie in Deutschland sind wir allerdings noch nicht. Denn für die zweite Amtszeit Macrons wurde eine starke Wiederbelebung der Kernenergie angekündigt, ungeachtet der Mehrkosten in Flamanville. Zwar begleitet von einer Erhöhung der Ziele für Solar und Offshorewind, aber mit reduzierten Zielen für Wind an Land. Es bleibt beim Ausbaupfad von 34 Gigawatt, der jedoch von 2028 auf 2050 verschoben wurde. Mich stimmt trotzdem positiv, dass sich viele Verwaltungen im Land der Klimaproblematik bewusst sind und die Projekte schneller und positiver beurteilen wollen. Wir brauchen mehr Tempo bei Genehmigungsverfahren, um die Ziele zu erreichen, die nun im französischen Energieprogramm 2024-2033 festgelegt werden. Auf beiden Seiten des Rheins haben viele Mitbürger kein gutes Bild von der Windkraft, und einige Politiker nutzen das aus. Deshalb ist es unsere Pflicht, noch stärker für die Sache zu werben.
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