„Fehlgeleitete Anreize durch Subventionen in fossile Energien“ haben gemäß einer Studie des Forums ökologisch-soziale Marktwirtschaft (FÖS) dazu geführt, dass es im vergangenen Jahrzehnt kaum Treibhausgasminderung der Industrie gab. Das im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace handelnde FÖS hat ein Subventionsvolumen für den klimafreundlichen Umbau der Industrie pro Jahr in Höhe von 2,8 Milliarden Euro identifiziert. Dagegen stünden aber die jährlich 16 Milliarden Euro an errechneten Subventionen, die eine Nutzung fossiler Energieträger fördern, heißt es in der Studie. Dieses fehlgeleitete Fördervolumen setzte sich demnach zusammen aus einem Zehn-Milliarden-Eurobetrag, der sich aus den jährlichen Entlastungen beim nationalen und europäischen Emissionsrechtehandel ergibt, aus 3,8 Milliarden Euro schweren Subventionen beim Strompreis mit einer fossile Energieträger begünstigenden Wirkung sowie 2,2 Milliarden Euro an Energiesteuerentlastungen für den Einsatz fossiler Energien.
Die Studie mit dem „Titel Zukunftsplan Industrie. Sofortprogramm für den Abbau klimaschädlicher Subventionen“ unterscheidet allerdings, dass hauptsächlich wenige Großunternehmen aus den besonders energieintensiven Branchen Eisen und Stahl, Metalle, Chemie, Zement, Papier und Raffinerien die Empfänger der klimaschädlichen Gelder beziehungsweise Vergünstigungen waren. Allein bei der Stromsteuer erhielten beispielsweise im Jahr 2021 die drei Konzerne Thyssen Krupp, Linde Gas und BASF jeweils Vergünstigungen von bis zu 60 Millionen Euro, schreibt Greenpeace.
„Milliardengeschenke an die Industrie für billigere fossile Energie verteuern und blockieren den klimagerechten Wandel der Wirtschaft“, sagte der Klima- und Energieexperte von Greenpeace Bastian Neuwirth. Konkret forderte er als Fazit der Studie: „Im Ringen um den Bundeshaushalt 2024 sollte der Abbau klimaschädlicher Subventionen an erster Stelle stehen.“