Wenn ehemals intensiv landwirtschaftlich genutzte Flächen mit Photovoltaikanlagen bebaut werden, nimmt die Biodiversität rasant wieder zu. Das ist das Ergebnis einer Studie, die der naturschutzfachliche Gutachter Tim Peschel und der Biologe Rolf Peschel im Auftrag des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (BNE) angefertigt haben.
Dazu haben sich die Autoren mit verschiedenen Gutachterbüros die Entwicklung der Artenvielfalt in 30 Solarparks in Deutschland und einer solaren Freiflächenanlage in Dänemark angeschaut. Dabei haben sie von April bis September 2024 acht Artengruppen, darunter Vögel, Amphibien, Tagfalter, Fledermäuse und Pflanzen, kartiert. Im Unterschied zu vorherigen Studien zu diesem Thema haben sie sich aber nicht auf Konversionsflächen konzentriert, sondern auf einstige Ackerflächen. Sie sind der Frage nachgegangen, wie schnell sich diese Flächen mit Blick auf die Artenvielfalt regenerieren und wie sich dies auf die Biodiversität in der Kulturlandschaft auswirkt. „Denn in den vergangenen Jahrzehnten ist im Agrarraum viel Biodiversität verloren gegangen, zum Teil in dramatischem Ausmaß“, weiß Tim Peschel.
Er konnte zusammen mit Rolf Peschel nachweisen, dass diese Verluste wieder ausgeglichen werden, wenn Flächen durch den Bau von Solaranlagen beruhigt wurden. „Denn im Kontrast zur Agrarlandschaft sind im Solarpark verschiedene Strukturen wie Wege, feuchte Bereiche, unter den Modulen im Schatten stehende Gewässer vorhanden“, erklärt Tim Peschel. „So finden wir, auch wenn rundherum alles vertrocknet ist, in Schattenbereichen noch blühende Pflanzen. Diese sind die Grundlage für die Ansiedlung von Insekten. Diese wiederum sind die Nahrungsgrundlage für Vögel, Fledermäuse und Amphibien.“