Die Halbjahreszahlen in der Onshore-Windkraft in Deutschland zeigen keine Beschleunigung der Energiewende. Und Genehmigungen bleiben auch im EEG 2023 das Hauptproblem.
Das zeigt die Erhebung durch das Dienstleistungsunternehmen Deutsche Windguard im Auftrag der Windenergieorganisationen BWE und VDMA Power Systems. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stagnierte der Zubau bei 238 Anlagen mit 977 Megawatt (MW). Die kumulierte Bestandsleistung steigt auf 56,85 Gigawatt und 28.287 Anlagen.
Errichtet wurden die neuen Turbinen zu rund 80 Prozent in nur vier Bundesländern: Schleswig-Holstein mit 280 MW Brutto-Zubau, Nordrhein-Westfalen (187 MW), Brandenburg (172 MW) und Niedersachsen (142 MW) folgen. Die übrigen Bundesländer trugen wenig bei: Baden-Württemberg kommt mit 21 MW auf zwei Prozent, Bayern mit 9 MW auf 1 Prozent.
Anna-Kathrin Wallasch von der Deutschen Windguard verwies auch auf ungenügend Angebote in den Ausschreibungen für neue Windparkrechte: „Die letzte Ausschreibung von Mai blieb unterhalb des Ausschreibungsvolumens. Der Zuschlagswert lag mit 5,79 Cent pro Kilowattstunde knapp unter dem zulässigen Höchstwert von 5,88 Cent.“ Die Bundesnetzagentur hatte im ersten Halbjahr zwei Tender für Windenergie an Land durchgeführt. Insgesamt wurden 2.648 MW ausgeschrieben, für 2.263 MW konnten Zuschläge vergeben werden. Hauptproblem bleiben die Genehmigungen. BWE-Präsident Hermann Albers sagte, Genehmigungsverfahren in der Windkraft lägen in Deutschland bei 60 Monaten im Durchschnitt. Er erwarte nicht, dass sich das mit dem EEG 2023 deutlich ändern werde. Er kritisierte, dass die beschlossene bundesweite Ausweisung von zwei Prozent der Fläche jedes Bundeslandes für Windkraft erst ab 2033 vollständig gilt. (nw)