Gleich drei Windturbinenbauer haben jetzt einen Lückenschluss in ihren Maschinenportfolios eingeleitet oder in Gestalt ihres neuesten Modells den nächsten Größenrekord präsentiert. So installierte Nordex die Anlage N163 der 6.X-Megawatt-Reihe. Es ist erst die dritte für Standorte an Land konzipierte Anlage dieser Leistungsklasse, die errichtet ist.Nordex stellte sie am Standort Zeebiestocht/Olsterwind in den Niederlanden auf. Die Baureihe ab mehr als sechs Megawatt (MW) auf der Design-Plattform Delta 4000 hatte Nordex im September angekündigt. Insgesamt sollen in dem Windpark 15 N163-6.X stehen und 102 MW leisten. Ableiten lassen sich daraus 6,8 MW Nennleistung des Premierenmodells: ein Rekordwert an Land. 2023 startet die Serienfertigung.
Ebenfalls Prototypen der Sechs-MW-Leistungsklasse haben schon Vestas mit V162 sowie Siemens Gamesa mit SG 6.6-170 errichtet. Im April kündigte Vestas aber V172-7.2 MW an, die erste aktuelle Sieben-MW-Anlage für Windparks an Land. Eine schon vorgestellte neue Variante der V162 mit 6,8 MW wollen die Dänen stattdessen nun ebenfalls mit 7,2 MW produzieren. Zudem planen sie ein 6,8-MW-Modell mit 172-Meter-Rotor - der Prototyp soll Mitte 2023 stehen. Diese neuen Modelle eröffnen eine extra Design-Linie: Das Maschinenhaus besteht aus dem Hauptcontainer, der die Hauptwelle vom Rotor aufnimmt und den Triebstrang trägt. Ein vom Rotor aus betrachtet links angeflanschter zweiter Container behaust die Umrichter zur Taktung der Stromkurven und den Transformator zur Anhebung der Stromspannung vor Abtransport der Elektrizität durch den Turm. Vestas kündigte zudem V163-4.5 MW für Schwach- und Mittelwindregionen als Vier-MW-Typ mit besserem Windparkverhalten und höchster Auslastung an.
Mitte Mai stellte dann GE eine Mittelklasse speziell zum Nordamerika-Markt als Sierra-Plattform vor: mit 3 bis 3,4 MW und 140-Meter-Rotor. GE testet bereits seit einem Jahr zwei Prototypen. (TW)