Der Preisindex von PV-Xchange zeigt gegen Jahresende ein recht stabiles Bild. Martin Schachinger von PV-Xchange führt die konstanten Preise für Solarmodule im November in seinem Marktkommentar vor allem auf die gefüllten Lager der Modullieferanten zurück. Manche würden sogar versuchen, diese mit deutlichen Preisnachlässen bis zum Jahresende zu leeren.
Gleichzeitig sei bei anderen Komponenten der Auftragsrückstau vieler Anbieter so groß, dass er erst in den ersten Monaten des Jahres 2023 abgearbeitet werden könne. Einige große Hersteller von Wechselrichtern und Speichern würden zudem bereits die dritte oder vierte Preiserhöhung in diesem Jahr ankündigen.
Den wesentlichen Grund für den Modulstau sieht Schachinger im Warten auf klare und möglichst bessere politische Verhältnisse. Einerseits lässt die im Raum stehende und möglicherweise sogar rückwirkende Abschöpfung von Zufallsgewinnen einige Akteure zögern. Zugleich winkt die Möglichkeit von Steuervorteilen.
Geht es nach Bundesfinanzminister Christian Lindner, könnten Photovoltaik-Anlagen bis 30 kW auf Einfamilien- und bis 100 kW auf Mehrfamilienhäusern schon ab dem 1. Januar 2023 von Steuern befreit werden und die Gewinnermittlung entfallen. Für PV-Anlagen auf Wohnhäusern könnte die Umsatzsteuer wegfallen. Einige Solarfirmen klagen bereits darüber, dass Kunden nun auf diese besseren Bedingungen warten wollen.
Für die Betriebe kommt hinzu, dass sie auf ihre Einkäufe Umsatzsteuer bezahlen müssen. Bis zum Vorsteuerabzug ein oder zwei Monate später müssen sie diese also zwischenfinanzieren. In den oft eher holprigen Abläufen der kleinen Projekte sieht Schachinger kein großes Problem – ein gewisses Polster müssten die Betriebe dafür ohnehin haben. Und wenn die Anlage erst Anfang kommenden Jahres fertiggestellt wird, entfällt die Mehrwertsteuer. (NW)